Review:

Damokles

(Hidden In The Fog)

Ihr habt es nie verkraftet, dass Samoth und Kollegen so mir nichts dir nichts Emperor auflösen und jetzt bei Scum rocken oder anderswo extrem einfach Mucke machen? Dann seid ihr bei HIDDEN IN THE FOG richtig. Denn die Sachsen-Anhaltiner würzen urwüchsigen Black Metal mit allerlei progressiven Elementen. Eindringliche aber selten schmalzige Keys, akustische Klänge, abgefahrene Gitarren-Elemente, vertracktes Drumming, klagender Klargesang, extreme Tempowechsel - eigentlich machen die Magdeburger vor nichts Halt. Und sind somit wesentlich unkommerzieller als die gesamte true old-school-Fraktion zusammen. Allerdings braucht es viel, viel Zeit und noch mehr Verständnis für diese Art von Musik, denn die Mucker laufen scheinbar über vor guten Ideen und stopfen sie alle in diese Scheibe. Das führt dazu, dass des Normalos Ohr zur eigenen Begeisterung jede Menge interessante Parts entdeckt: Heftige, eindringliche, melancholische, mächtige, gefühlvolle und brutale. Das führt aber auch dazu, dass die Musik Ohr und Hirn des Rezipienten häufig überrumpeln, dass die harschen Wechsel an die Nerven gehen. Das Damoklesschwert ist also versteckt im Nebel dieser Künstler, einer tollen Scheibe droht die Enthauptung durch Überfoderung. Aber: Irgendwann (und das ist nicht nach zwei, drei Durchläufen) neigt sich das Pendel immer weiter in Richtung Begeisterung. Und Menschen, die Emperor vergöttern, werden auch an HIDDEN IN THE FOG und Epen wie dem elfminütigen Schluss-Titel "For The Sightless To Behold" Gefallen finden. Jede Wette!

Damokles


Cover - Damokles Band:

Hidden In The Fog


Genre: Black Metal
Tracks: 8
Länge: 62:14 (CD)
Label: Twilight
Vertrieb: Twilight-Vertireb