Review:

Being And Nothingness

(Hexen)

Im Zuge des nach wie vor anhaltenden, qualitativ durchaus viel versprechenden Thrash Metal-Booms leisten auch die Amis ihre Beiträge, hier vertreten durch HEXEN aus Los Angeles, die sich etwas progressiver und trockener (vor allem im Hinblick auf die Produktion) präsentieren als das Gros der europäischen Kollegen. Und auch wenn HEXEN auf ihrem zweiten Album (seit der Bandgründung im Jahr 2003) „Being And Nothingness“ nicht wirklich hexen können, überzeugt das Werk mit ordentlichem Stehvermögen, das aus dem ausladenden, selten vorhersehbaren und leicht obskuren Songwriting herrührt. Stellenweise erinnern die Songs von HEXEN an die etwas komplexeren Kompositionen von MEGADETH (etwa zu „Rust In Peace“-Zeiten), aber auch WATCHTOWER oder ältere ANACRUSIS scheinen hin und wieder durch. Allerdings verzettelt sich das Quartett mitunter in den frickeligen Parts, und Sänger und Bassist Andre Hartoonian krächzt reichlich uninspiriert und kraftlos; an bleistiftsweise einen Mille oder Tom Angelripper reicht er in Sachen Charisma zu keiner Sekunde heran. Somit kann man zwar gewöhnungsbedürftige und nicht leicht verdauliche, aber hörenswerte Stücke wie den Stampfer „Grave New World“, das abwechselungsreiche „Defcon Rising“, das flotte „Private Hell“ oder den sehr gelungenen, überlangen Abschluss „Nocturne“ speziell den Leuten empfehlen, die den Begriff „Techno Thrash“ noch nicht ganz vergessen haben. „Normale“ Thrasher könnten hier allerdings Zahnschmerzen bekommen.

Being And Nothingness


Cover - Being And Nothingness Band:

Hexen


Genre: Thrash Metal
Tracks: 9
Länge: 54:38 (CD)
Label: Pulverised Records
Vertrieb: Soulfood