Review:

Praising Satan

(Heretic)


Auf 15 Jahre Bandgeschichte blicken HERETIC aus den Niederlanden zurück. Grund genug, eine Scheibe wie "Praising Satan" zu veröffentlichen, auf der man eine Menge Wiederveröffentlichungen der ersten beiden Scheiben "Black Metal Holocaust" und "Devil Worshipper", Demos und Singles der Band wieder findet. HERETIC spielen einen ganz eigenwilligen diabolischen Rock´n´Roll, den sie selbst treffend als Black´n´Roll beschreiben. Manchmal frage ich mich, ob sich die Band selbst immer so ganz ernst nimmt oder die Stücke auch alle eine kleine Persiflage auf den Black Metal darstellen, was dann auch die Rückkehr zum simplen Punk und Rock´n´Roll irgendwie begründen könnte.

Trotz der Wiederveröffentlichung darf man an den Sound der Scheibe keine großen Ansprüche stellen. Das Material kommt arg "geschrubbelt", roh und direkt "aus der Garage aufgenommen" daher und unterstreicht damit sicherlich den Kultcharakter der Band. Zugegeben, die kurzen und simplen Punk und Rock´n´Roll Songs mit bösartigem Gesang haben ihren Charme. Für Fans sicherlich ein gefundenes Fressen. Alle anderen sollten unbedingt in das Werk zuerst hineinhören, denn Songs wie "Black Metal Overlords" (sehr empfehlenswert übrigens) oder "Angeldestruction" sind nicht nur vom Titel etwas skurril, sondern auch musikalisch eine ganz eigene Note. Der trashige Eindruck vermiest einem jedoch nicht den Spaß an den Songs, die wie eine wilde Mischung aus MOTORHEAD, TURBONEGRO, MISFITS und den SEX PISTOLS erscheinen.

Zusammenfassend will ich die Scheibe trotz der Kritik dennoch empfehlen. Selbst denen, die mit HERETIC nicht anfangen können, weil die Karriere der Band an einem vorbei lief, könnten an den Stücken ihr Gefallen finden. Daumen hoch.

Praising Satan


Cover - Praising Satan Band:

Heretic


Genre: Black Metal
Tracks: 13
Länge: 39:18 (CD)
Label: Soulseller Records
Vertrieb: Twilight Vertrieb