„The Quiet Lamb“, das Debütalbum des britischen Kollektivs HER NAME IS CALLA, ist schön. Schlicht und einfach schön. Die im Kern aus fünf Leuten bestehende Band (die sich bei Bedarf noch weitere Musiker hinzuholen, um zum Beispiel Cello und Flöte in ihren Sound einbauen zu können), hat eine mehr als 70 Minuten lange Klanglandschaft erschaffen, in der es weitgehend verträumtä-friedlich zugeht, bei Bedarf aber auch Aggressionen durchbrechen können. Wenn dann die lange Spielzeit nie langweilig wird und sich die Band nie in Nebensächlichkeiten verliert, sondern die Songs bei aller Länge fokussiert halten, wird klar, dass „The Quiet Lamb“ ein Fest für Postrock-Anhänger sein wird. Und tatsächlich, Songs wie das mehr als 17 Minuten lange „Condor And River“ oder dem recht heftigen Rausschmeißer „The Union“ sind facettenreich, spielen mit bekannter Laut/ Leise-Dynamik, ohne auf ausgelatschten Wegen den Massen zu folgen, und verbreiten eine ganz eigenen Stimmung, die wie schon einleitend geschrieben einfach schön ist. Neben der vielfältigen Instrumentenauswahl fällt besonders die Stimme von Sänger Tom, die immer wieder für großes Kopfkino sorgt, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. HER NAME IS CALLA haben ein episches Werk erschaffen, das fesselt, berührt, verzaubert und fast unmöglich in Worte zu fassen ist. Schöne Musik, wie es sie viel zu selten gibt.