Review:

An Deiz Ruz

(Heol Telwen)

TIPP
HEOL TELWEN heißt dunkle Sonne - und die steigt auf in der Bretagne, jenem britisch geprägtem Gebiet im Nordwesten Frankreichs. Die Bretonen leben auf hartem Gestein und wollen die Unabhängigkeit von Frankreich - und sie pflegen ihre Sprache. Das tun auch HEOL TELWEN, was der Musik einen durchaus kauzigen Charme gibt. Auch musikalisch geht es traditionell zu: Man vermischt harschen Pagan-Black-Metal mit den einheimischen Klängen - was sich durch Dudelsack und "dünne Flöte" äußert. Das oder ähnliches gab es zwar auch schon öfter, HEOL TELWENs Ansatz ist nicht unbedingt neu. Aber die Bretonen gehen einfach sehr, sehr frisch zu Werke, erinnern mich an die Zeit, als CRUACHAN noch originell und hart waren, bevor sie allzu sehr in die Folk-Ebene abrutschten. Die Fahrensleute aus Breizh aber bleiben trotz aller akustischen Parts jederzeit metallisch, verbreiten ein Mischung aus Aggression, Lebensfreude und Melancholie. Und trotz des folkloristischen bretonischen Gesangs und einiger prostiger Choräle driftet "An Deiz Ruz" nie in die - inzwischen vielleicht zu lustige - Finntroll-Richtung ab. Ein gelungenes Album. Frisch as fuck sozusagen - möge diese dunkle Sonne so schnell nicht untergehen.

An Deiz Ruz


Cover - An Deiz Ruz Band:

Heol Telwen


Genre: Black Metal
Tracks: 12
Länge: 57:52 (CD)
Label: Burning Star Records
Vertrieb: