Review:

Monochrome

(Helmet)

"Meantime" und "Betty" - HELMET haben schon einige coole Alben veröffentlicht, die mit "einflussreich" nur unzureichend benannt werden können. In den letzten Jahren gab es bei den New Yorkern einige Band-interne Stretigkeiten, die zum Resultat hatten, dass von der Ur-Besetzung nur noch Page Hamilton übriggeblieben ist. Über seine Stimme konnte man sich schon vor einer Dekade wunderbar streiten und auch anno 2006 ist es nicht besser. Bisher mochte ich seinen Gesang immer, aber "Monochrome" offenbart die erschreckende Tatsache, dass auch Mucker nicht ewig jung bleiben. Zu oft klingt Mr. Hamilton nur nervig und angestrengt, Teifpunkt ist der Beginn von "410", einem Song, der sowieso unterirdisch ist und viel zu zahm (fast schon wie die FOO FIGHTERS) klingt. Dabei macht der Opener "Swallowing Everything" noch Mut: ein knarziger, treibender Song, der die einzigartige HELMET-Mischung aus Noise, Punk und Rock in sich trägt. "Brand New" ist ähnlich gelungen, wirkt dabei aber merkwürdig gehemmt. "Bury Me" offenbart das erste Mal die Schwächen im Gesang und kann auch bei der Gitarrenarbeit nicht überzeugen. Der Titeltrack läßt das erste Mal Erinnerungen an die FOO FIGHTERS aufkommen, Mordgedanken schließen sich an. "On Your Way Down" ist ein akzeptabler Kopfnicker-Song, krankt aber auch wieder am nervigen Gesang. Außerdem ist das Wort "akzeptabel" im Zusammenhang mit HELMET klar nicht akzeptabel. "Money Shot" ist eine viel zu softe Nummer, was durch das folgende "Gone" etwas gemildert wird, bei dem HELMET mal wieder ordentlich rocken. Auch wenn’s etwas grungig klingt. "Almost Out Of Sight" wünscht man sich den gleichnamigen Song, das ist schon der dritte viel zu softe Track der Platte. Wo ist die Wut hin, wo der Zynismus, wo der Noise? "Howl" scheint es zu haben, der Beginn ist wunderbar giftig. Und dann wieder dieser Schwenk Richtung Mainstream-Rock. Gott! "410" hatten wir schon, das möchte ich im Leben nicht wieder hören müssen. "Goodbye" als letzter Song ist hin- und hergerissen zwischen alten HELMET-Tugenden und dem Versuch, modern zu klingen. Das muss nicht sein. Weder der Song, noch die ganze Platte. Hätte Page doch nur ein etwas kleineres Ego und die Scheibe unter dem Name seines Nebenprojektes veröffentlicht, dann wäre HELMET nicht so in den Dreck gezogen worden. Traurig. Das Ende einer Legende.

Monochrome


Cover - Monochrome Band:

Helmet


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 42:11 (CD)
Label: DRT
Vertrieb: