Review:

Once Upon Chaos…

(HELL:ON)

Viele Bands aus der Ukraine haben es bis jetzt noch nicht in den internationalen Fokus geschafft. Bei HELL:ON sieht die Sache dann schon etwas anders aus. Zumindest touren die Herren auch außerhalb der Ukraine recht fleißig und ihre Werke werden auch außerhalb der G.U.S. Staaten veröffentlicht.

Auf „Once Upon Chaos…“ verabschieden sich HELL:ON von ihren Thrash Roots und tauchen noch mehr in den Death Metal ein. Dies aber auf sehr ungewöhnliche Weise, denn auch wenn HELL:ON kräftig Gas geben können, so wird Abwechslung groß geschrieben und es gibt haufenweise ungewöhnliche Strukturen und Sounds zu entdecken. Es tauchen immer wieder traditionelle Instrumente wie Dudelsack oder eine Sitar auf, jedoch sind HELL:ON Lichtjahre von irgendwelchen Feierheiden entfernt. Sie schaffen es vielmehr mit genau diesen Instrumenten eine weitere Dimension in ihre vor kranker Atmosphäre triefenden Songs zu packen. Auch wenn ich anfangs schrieb, dass sich HELL:ON noch weiter dem Death Metal zugewandt haben, so höre ich bei der Stimmung doch Einflüsse diverser Thrash-Größen: Wer eine ungefähre Vorstellung vom HELL:ON Sound haben möchte, der stelle sich einen tollwütigen Bastard aus ANACRUSIS, frühen DEPRESSIVE AGE, FEAR FACTORY und ENEMY OF THE SUN auf Steroiden vor.

Mit Sicherheit bieten HELL:ON keine leichte Kost für zwischendurch, wer sich jedoch auf einen kranken Horrortrip begeben will, liegt bei „Once Upon Chaos…“ genau richtig. Wenn sich schon beim Opener „Filth“ flirrende Leads mit einer Maultrommel duellieren, nur um kurze Zeit später von maschinengewehrartigen Doublebassattacken zerbröselt zu werden, dann weiß man, dass das was kommt kein Spaziergang wird. Bei aller Ambitioniertheit verlieren HELL:ON aber nicht den roten Faden, sondern kommen immer gut auf den Punkt und nutzen ihre artfremden Einflüsse immer nur als Zier und nie zum Selbstzweck. Spannendes Teil.

Once Upon Chaos…


Cover - Once Upon Chaos… Band:

HELL:ON


Genre: Death Metal
Tracks: 8
Länge: 38:57 (CD)
Label: Ferrrum
Vertrieb: H'art