Review:

s/t

(Helldriver)

Die Hamburger HELLDRIVER haben sich herrlich altmodischer Musik verschrieben: So gibt es auf ihrem selbstbetitelten Debüt jede Menge good old dirty Rock ´n Roll zu hören, versetzt mit einer Prise Rock und Punkrock und abgerundet durch gelegentliche Country-Anleihen und Surf-Gitarren-Parts. Ungewöhnlich wird diese feine Mischung jedoch durch die Texte. Die sind nämlich auf deutsch gesungen, was vielleicht schwer vorzustellen ist, aber bestens gelingt. Das liegt zum einen sicherlich an der äußerst coolen Stimme von Sänger, Gitarrist und Hauptsongschreiber Swingo, die sich irgendwo zwischen Elvis und Bela B. bewegt, zum anderen aber wohl auch an den Texten selbst, die von Straßen-Poesie bis zu pseudo-philosophischem Schwachsinn reichen, z. B. wenn darüber sinniert wird, ob Sharon Stones blonde Haare echt sind oder Lisa Marie Presley gefragt wird: "Wie konntest du mit Michael Jackson geh´n?" Das alles macht Spaß, gute Laune und rockt dazu noch vorzüglich. Songs wie die eben genannten - schlicht "Lisa Marie" und "Sharon Stone" genannt - , das an die ÄRZTE erinnernde "Gestern/heute" oder das schnulzige Instrumental "Gummitiger" entwickeln sich außerdem zu echten Ohrwürmern, und die raue, aber warme Produktion trägt ihr Übriges dazu bei, dass man die CD immer wieder von vorne hören will. Ein tolles Album, das große Lust darauf macht, HELLDRIVER live zu sehen - was hoffentlich sehr bald möglich sein wird...

s/t


Cover - s/t Band:

Helldriver


Genre: Rock'n'Roll
Tracks: 14
Länge: 49:47 (CD)
Label: Wolverine Records
Vertrieb: Soulfood