Review:

Liod

(Helium Vola)

Ernst Horn ist schon jemand Besonderes. Schillernde Gestalt bei DEINE LAKAIEN und ehemals QNTAL machte bereits der Vorgänger seines neuen Kreativitätsventils HELIUM VOLA von sich reden. Doch auch "Liod" wird zu mehr als nur anerkennendem Kopfnicken bei Musikstudenten und demütigem zu Boden blicken der Konkurrenz führen. Horn muss niemandem mehr etwas beweisen, diese Freiheit merkt man "Liod" an, auch wenn thematisch natürlich eher getragenes, dramatisches und ernstes geboten wird. Mit zig Gastsängern und Sängerinnen, Texten in verschiedenen Sprachen und unterschiedlich gewichtetem Einsatz von Elektronik fährt er ein gewaltiges Arsenal an Stilmitteln auf. Als meisterlicher Dirigent und Arrangeur versteht er es jedoch, diese Macht leichtfüßig unter Kontrolle zu halten, die Songs nicht mit Bombast zu überladen und den Hörer nicht zu überfordern. Und doch verlangt "Liod" ein aufmerksames Ohr, denn nicht vieles ist so tanzbar wie die vorab ausgekoppelte Maxi "Veni, Veni". Der Reiz von alten Texten, auf ebensolches getrimmte Melodien und modernster, wenn auch dezenter, Elektronik macht definitiv einen der Reize aus. Das Gesamtkonzept des Albums ist schwer zu erfassen, auch wenn die einzelnen Tracks durchaus nachzuvollziehen sind und sich nicht in exorbitante Gefilde aus vertrackten Strukturen verlieren. Diese Kunst beherrscht Horn wie kaum ein anderer.

Liod


Cover - Liod Band:

Helium Vola


Genre: Gothic
Tracks: 20
Länge: 71:22 (CD)
Label: Chrom Records
Vertrieb: Indigo