Review:

Yersinia Pestis

(Helheim)

Bergen, Norwegen - Viking, Black, Pagan, blab la bla … Doch nachdem ein paar besoffene Wikinger durch das Intro preschen, und anschließend die Anlage zu versagen scheint, brettert das Kettenhemd-Kommando los. In bester Black-Metal-Manier rabauken sich die Jungs nach dreijähriger Pause räudig in den eröffnenden Titelsong. Die Jungs um H’Grimnir spielen sich mit diesem Stück ihren ganzen Frust der fortwährenden Label-Probleme von der Seele. Doch HELHEIM wären nicht HELHEIM, wenn sie sich auf black-metal-typische Trademarks verließen. Sie lassen sich in kein Korsett (außer in ihre Kettenhemden) zwängen, vielleicht gibt’s deswegen viel mehr englische Texte als auf den Vorgängern. Zur Musik: Mal knüppeln sie also kompromisslos rum, "Stones To The Burden" groovt ohne Ende, in Songs wie "Elde" wird’s gar hymnisch, "Hjelmstorm" mutiert geradezu zum Pagan-Metal-Lehrstück mit choralen Teilen - "aus der Kirche" gegen die Kirche sozusagen. Und obwohl der Fünfer zeitweise selbst vor progressiven Strömen nicht Halt macht, bleibt HELHEIM dennoch auf seltsame Art und Weise eingängig. Und so ergibt sich ein vielschichtiges, interessantes Album, zu dem auch die gar nicht mal spartanisch eingesetzten - untypischen - Keys einen wertvollen Beitrag liefern. HELHEIM haben scheinbar ihre Nische zwischen all ihren nordischen Mitstreitern gefunden. Sie sind natürlich lange nicht so böse wie die anderen Barbaren. Aber dafür wohl wesentlich interessanter für Metaller, die nicht nur auf schlechten Sound, knirzende Gitarren, heiseres Gequieke und pappige Drums stehen. Sondern für interessante, harte Musik mit Langzeitwirkung. Kurzum: Coole CD. Und das passt dann doch nach Bergen, wo es ja bekanntlich immer kalt ist …

Yersinia Pestis


Cover - Yersinia Pestis Band:

Helheim


Genre: Unbekannt
Tracks: 10
Länge: 42:16 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood