Review:

Heiðindómr Ok Mótgangr

(Helheim)

TIPP
Ich spare mir den kläglichen Versuch, den Namen des neuen HELHEIM-Werks unfallfrei auszusprechen und komme gleich zum Wesentlichen: die Bergener haben in ihrer langen Karriere einige gute bis sehr gute Scheiben aufgenommen, gehören zu den Bands, die den mittlerweile zum absoluten Kaffeesatz verkommenen Viking Metal als Pioniere (direkt neben den göttlichen ENSLAVED) mitkultiviert haben, haben aber im Gegenzug zu ihren Kollegen nie den ganz großen Wurf gelandet, beziehungsweise einen echten Kracher abgeliefert. Heiðindómr Ok Mótgangr ändert diesen Zustand, denn noch nie habe ich Hrymr, Vgandr und Co. so treffsicher, gleichermaßen ideenreich und dabei eingängig und mit derart gutem Gespür für mitreißendes Songwriting erlebt. Stücke wie der dynamische, flotte Eröffnungsstampfer „Viten Og Mot (Sindighet)“, das treibende (und ganz leicht mit MANOWARs „Defender“ kokettierende) Spoken Words-Experiment „Viten Og Mot (Stolthet)“, das aggressive, derb schwarzmetallische „Maðr“, das fast schon doomige „Element“ oder das heftig nach vorne peitschende „Nauðr“ (cooles Finale!) gehören zum Allerbesten, das diese Band in gut 20 Jahren verbrochen hat. Der gekonnte Einsatz von Hörnern und Synthies, die sich ganz natürlich und nie aufgesetzt in den Gesamtsound integrieren, die sehr gut platzierten Breaks sowie auch die gesanglichen Variationen (auch „Dark Voices“ und Klargesang kommen zum Einsatz) ergeben eine sehr abwechselungsreiche, dabei aber absolut basische Scheibe, die zeigt, dass es eine Band wie HELHEIM niemals nötig gehabt hat, auf den Wikinger-Schunkelzug aufzuspringen. Während etwa die erwähnten Kollegen ENSLAVED ihren Stil im Lauf vieler Jahre radikal verändert haben, machen HELHEIM immer noch das Selbe wie immer, nur heute viel besser – erstklassig!

Heiðindómr Ok Mótgangr


Cover - Heiðindómr Ok Mótgangr Band:

Helheim


Genre: Black Metal
Tracks: 9
Länge: 53:8 (CD)
Label: Dark Essence
Vertrieb: Soulfood