Review:

Batavi

(Heidevolk)

“Batavi” nennt sich die nunmehr 4. Pressung der niederländischen Pagan-Musiker und hat einen thematischen Anspruch: In einem Konzeptalbum wird die rund 2,000 Jahre zurück liegende Vergangenheit um den Kampf der Bataver, einem westgermanischem Volksstamm, beleuchtet. Es geht um Intrigen, um ein Krieg, um Verbündete. Anders ausgedrückt: HEIDEVOLK will uns musikalisch auf antike, europäische Schlachtfelder zerren. Gelingt das?

Also ich sag’s mal so: Über zu wenig kriegerische Metal-Hymnen kann man bei „Batavi“ auf keinen Fall klagen. Mitunter haben wir es mit ziemlich deftigem Pagan-Metal der härteren Gangart, freilich inkl. Doublebass-Drums und Sechszentel-Läufen auf der Gitarre („Het Verbond Met Rome“), teilweise wird dies melodisch mit Solos und klarem in-Vordergrund-stellen des Gesangs untermalt und manchmal ist wohl Kampfpause und es wird akustisch vor sich hin geklimpter („Veleda“) – was natürlich eine gelungene Abwechslung zum so musikalischen Schlachtenlärm darstellt. Das klassische HEIDEVOLK, will heißen epische Klänge, klarer Gesang und irgendwie viel Pagan-Klischee wird damit natürlich voll und ganz bedient. Und ja: Das impliziert ein besonders guten Eindruck auf erhöhter Lautstärke und mit einem Methorn in Reichweite. Allerdings ist die Metal-Prägung auf dieser Platte aber dann doch dominanter als vielleicht gewohnt.

Generell macht die Scheibe somit einen durchdachten und abwechslungsreichen Eindruck der dem Thema des Konzeptes gut nachkommt; ich weigere mich nun den Begriff „atmosphärisch“ zu benutzen, immerhin haben wir es hier mit vollwertigem Metal zu tun – und nicht mit Ambient-Musik. Aber ich mag also feststellen: HEIDEVOLKs Reise in die europäische Vergangenheit gelingt mit viel Metal im »am Schwert klebenden Blute« auf der CD und erhält daher von mir das Prädikat: „Wertvoller, Met-getränkter Geschichtsunterricht in Metal-Manier“!

Batavi


Cover - Batavi Band:

Heidevolk


Genre: Folk
Tracks: 9
Länge: 39:45 (CD)
Label: Napalm Records
Vertrieb: Edel Records