Review:

Best For Sale

(Heavens Gate)

Best-of-Scheiben sind generell so überflüssig wie SUVs in den Zentren deutscher Großstädte. Indes ist DIESE Zusammenstellung der Wolfsburger Power-Speed-Metal-Legende so schön wie der Käfer im Vergleich mit dem hässlichen Phaeton. Sicherlich spielt da auch viel Nostalgie eine Rolle, denn wie herrlich waren Auftritte der Jungs im Knesebecker Dorfgemeinschaftshaus oder am Wolfsburger Hallenbad (mit Protector, sic!)? Eben. Aber angesichts der großen Songs, die HEAVENS GATE verzapft haben, machen diese Erinnerungen auch wirklich Freude. Denn: Allein das Auftakt-Quartett lässt einem Old-School-Metaller das Herz hüppen. Super Metal-Songs irgendwo zwischen Priest, Helloween und Rainbow, die auch heute noch sehr gut funktionieren. Oder gerade heute? Denn wo jetzt Metal-Frontmänner zu Helden gemacht werden, singt dieser Herr Rettke hier genauso nonchalant wie unprätentiös, steckt dabei aber sämtliche Hellowinskis und Edgeier in die Tasche und reicht in besten Momenten sogar fast an Dio heran. Dazu gibt es enorm klebrige, aber jederzeit metallerne Melodien und knackige Riffs. Zudem hat Arne Wiegands Remastering den Sound ein bisschen verdichtet und dicker gemacht – da klingt aber deswegen nichts kalt oder künstlich! Dass die Band es nicht in die 2000er geschafft haben, mag daran liegen, dass sie ihren Stil mit den letzten Alben untreu geworden ist und die Hörergemeinde überfordert hat. Das ändert aber nichts an ihren unschlagbaren Alben bis 92/93. HEAVENS GATE sind ein deutscher Power-Metal-Klassiker, da sollten sich selbst die Herren Paeth und Rettke mal hinter die Ohren schreiben, wenn sie im Pseudo-Metal-Opern-Geschwulst herum avantisieren. Das waren damals die „Best Days Of Their Lives“! Da sie das aber nicht wissen oder eben andere Dinge vorziehen, gibt es auch keine große Reunion-Hoffnung, von der 2014 in einem Interview mal die Rede war. Na? T.C. von Limb Music macht Hoffnung: „Reunion folgt, erster Gig: 28. August 2036, Seniorenwohnsitz "Zur Eiche", Posemuckel“. Oder war das etwa nicht so ganz ernst gemeint?

 

 

01. In Control 5:09 (from "In Control" 1989)

02. Surrender 4:02 (from "In Control" 1989)

03. Tyrants 4:36 (from "In Control" 1989)

04. Path Of Glory 4:15 (from "In Control" 1989)

05. Livin' In Hysteria 4:36 (from "Livin' In Hysteria" 1991)

06. The Neverending Fire 5:27 (from "Livin' In Hysteria" 1991)

07. Flashes 3:21 (from "Livin' In Hysteria" 1991)

08. Best Days Of My Life 5:53 (from "Livin' In Hysteria" 1991)

09. Gate Of Heaven 4:37 (from "Livin' In Hysteria" 1991)

10. Under Fire 3:08 (from "Hell For Sale!" 1992)

11. White Evil 4:58 (from "Hell For Sale!" 1992)

12. Rising Sun 3:29 (from "Hell For Sale!" 1992)

13. He's The Man 4:17 (from "Hell For Sale!" 1992)

14. Planet Earth 5:00 (from "Planet E." 1996)

15. On The Edge 3:31 (from "Planet E." 1996)

16. Noah's Dream 10:07 (from "Planet E." 1996)

17. Mastermind 3:59 (from "Menergy" 1999)

 

 

Best For Sale


Cover - Best For Sale Band:

Heavens Gate


Genre: Power Metal
Tracks: 17
Länge: 79:13 (CD)
Label: Limb Music
Vertrieb: Soulfood Music