Review:

The Metal Opera By Magnus Karlsson

(HEART HEALER)

Dieses Projekt scheint im Hause Frontiers Records einen hohen Stellenwert einzunehmen, da Serafino Perugino, seines Zeichens Präsident und A&R Director von Frontiers, die Schirmherrschaft übernommen hat. Musikalisch hat Magnus Karlsson das Zepter in der Hand, der als Gitarrist bei PRIMAL FEAR seine Brötchen verdient. „The Metal Opera“ zeichnet sich durch eine Vielzahl von Sängerinnen aus, die teilweise solo, im Duett oder auch gemeinsam ein gewaltiges Klangbild abgeben. Bei Female-Fronted-Alben bin ich ja immer sehr wachsam, dass die Geschichte nicht zu kitschig wird, und der Titel des Albums verheißt diesbezüglich auch nichts Gutes… Aber Magnus und seine Damen bringen den Kahn sicher in ruhige Gewässer und die Theatralik nimmt nicht überhand.

Die wohl bekannteste Protagonistin auf „The Metal Opera“ ist wohl Anette Olzon, die durch ihr Schaffen bei NIGHTWISH und THE DARK ELEMENT hinlänglich Erfahrung mitbringt. Auch einen guten Namen haben sich Adrienne Cowan (u.a. AVANTASIA) und Noora Louhimo (BATTLE BEAST) erarbeitet und bereichern das Album mit ihrer Stimmgewalt.

Die Story ist sehr seicht geraten. Die Kurzfassung: Frau wacht auf - Erinnerung weg - kann jetzt heilen - wird bei jeder Heilung schwächer - findet Personen, die ihr helfen, sie mögen oder jagen. So spannend kann Metal sein! Wenn Rosamunde Pilcher mal Metal-Texte schreibt, dann dürfte dies ähnlich ausfallen…

Jetzt aber zur Musik, die natürlich bombastisch ausfällt und orchestral unterstützt wird. Trotzdem fehlt zu keinem Zeitpunkt die Verbindung zum kernigen Metal. Tausendsassa Magnus Karlsson sorgt für den ordentlichen Drive an Gitarre und Bass und wird durch das druckvolle Drum-Spiel von Andreas Köllerfors bestens angetrieben. „The Metal Opera“ bietet keinen Ausfall und überzeugt mit klassischem Symphonic-Metal, der Freunde von NIGHTWISH und Co. durchaus ansprechen müsste. Besonders die Hooks sind natürlich einprägsam und geschickt gesetzt, und somit bleibt der Wiedererkennungswert der einzelnen Stücke auf einem stets hohen Level. Besonders Stücke wie „Awake“ oder „Come Out Of The Shadows“ setzten nicht auf Tempo, sondern stellen die Sängerin(nen) klar in den Vordergrund. Bei „Back To Life“ driftet man musikalisch sogar in schwerfällige Doom-Gefilde ab, die nur durch glockenklare Vocals eine Perspektive aufzeigen.

In Sachen Metal-Oper würde ich zwar noch immer AVANTASIA vorziehen, da einige Songs schon eine männliche Stimme verdient hätten, und es somit ein wenig an Abwechslung fehlt. Es bleibt aber ein starker Output, der mit Spontanität und Schweiß aber nichts zu tun hat. Freunde der Female-Metal-Oper sollten in jedem Fall einen Blick riskieren.

 

The Metal Opera By Magnus Karlsson


Cover - The Metal Opera By Magnus Karlsson Band:

HEART HEALER


Genre: Melodic Metal
Tracks: 10
Länge: 61:48 (CD)
Label: Frontiers Music S.R.L.
Vertrieb: Soulfood