Review:

Synchronicity

(Headshot)

HEADSHOT komme aus der tiefen Braunschweiger Provinz sind schon seit musikalisch 1993 aktiv und haben jetzt mit „Synchronicity" nach 3 Jahren endlich mal wieder ein neues
Album auf die Menschheit losgelassen. Nach dem zuletzt doch etwas überraschend hochwertigen Thrash/Death-Werk der Labelkollegen von XIOM haut mich dieses Album aber insgesamt nicht ganz so arg vom Hocker. Das mag auch etwas an der Ausrichtung liegen, denn auf den rund 50 Minuten dieses fünften Studiowerkes wird lupenreiner (US) betonter Thrash geboten, der unter der Regie von Produzent Jost Schlüter sehr satt aufgenommen wurde. Musikalisch zwar schon größtenteils recht solide, nur der butal-brachiale Gesang zieht dass Ganze für meinen „normalo“ Geschmack doch an manchen Stellen etwas herunter. Klar die „Singstimme“ setzt da natürlich schon vehement Akzente auf die Bitteböseschiene wie dies auch bei anderen Kapellen ähnlicher Couleur wie z.B. EXODUS, FORBIDDEN oder auch ARCH ENEMY der Fall ist. Mit letzteren haben HEADSHOT übrigens eines gemeinsam, nämlich dass auch bei HEADSHOT eine Frau Mikrofon und Lautsprecher malträtiert: die ex-UPPERCUT-Frontfrau Daniela Karrer hat den langjährigen Fronter Andy Bruer mit diesem Werk ersetzt.

Und auch hier merkt man wirklich zu keiner Sekunde, dass dies eine Frauenstimme sein soll, ein Kompliment ist dies für mich aber eher nicht genauso wenig wie bei Frau Gossow - es zählt was hinten äh oben rauskommt und das finde ich mit Verlaub bei beiden Kapellen ziemlich schaurig. Egal den echten Genrefan wird dieses deftig-keifende „Stimmsche“ sicher entzücken - ich halt mich da mal lieber an die Instrumentalfraktion und die kann schon eher weiter Pluspunkte sammeln. Denn die Herrschaften nur mal für sich zu hören hat schon was für sich, da kommen vielfach gelungen Melodiepassagen bei der Gitarrenarbeit trotz aller Härte noch viel besser heraus, der relativ schnörkellose Thrash geht gut ab. Eine stilistische Überraschung schafft die Formation dann aber tatsächlich bei dem sehr gelungenen fast 10minütgen Titelsong, quasi ein ziemliches Instrumental geworden ist. Die sehr sparsam eingesetzte Stimme stört da nicht allzu sehr, hier gibt tolle Aufs und Abs, gelungene Breaks schönen Melodiebögen, auch mal gefühlvoll mit viel Abwechslung – also es geht doch.

Technisch agiert die Band im gutklassigen Bereich egal ob galoppierend, eher schleppend, düster-aggressiv und heftig-brachial geht es fast immer zu. Ein weiteres Highlight ist auch dass schneidige „Sanctury“ geworden, sehr intensives Riffing aber auch ein Höllentempo. Denke mal für Liebhaber etwas kernig-traditionellen n Thrashs sollte HERADSHOT eine interessante Adresse sein. Ich hör da zwar lieber Kapellen dieses Genres mit einer einigermaßen „geraden“ Stimme daher dürften Dampfwalzenfanatiker etwas euphorischer auf „Synchronicity" reagieren.

Synchronicity


Cover - Synchronicity Band:

Headshot


Genre: Thrash Metal
Tracks: 10
Länge: 49:38 (CD)
Label: Firefield Records
Vertrieb: Twiligt Records