Review:

Emotional Overload

(Headshot)

Ob es ein besonders cleverer Schachzug ist, für diese Platte damit zu werben, daß ex-PROTECTOR-Bassist Matze Gründungsmitglied von HEASDSHOT ist, halte ich für etwas fragwürdig. Denn all jene, welche "Protector" nie so toll fanden, werden einen großen Bogen um die Platte machen und damit ein feines Thrash Metal Häppchen verpassen.

Die anderen, welche Klänge a la "Protector" erwarten, könnten etwas enttäuscht sein. Etwas deswegen, weil ich selbst früher ein recht großer "Protector" Anhänger war, mir die Mucke von "Headshot" aber dennoch ausgesprochen gut gefällt und tagelang den Platz in meinem CD Player nicht räumen wollte. Das liegt einfach daran, daß man in letzter Zeit viel zu selten eine moderne Thrash Metal Platte hört, welche sowohl Elemente des Neo-Thrash oder New Metal mit urwüchsigem Thrash oder Power Metal so gekonnt verbindet.

Es ist schon erstaunlich, wie die Band über die Distanz der gesamten CD das von Anfang an hohe Niveau hält und sich haufenweise erstklassige Riffs aus dem Ärmel schüttelt, welche außerdem durch die tighte, mächtig ballernde oder auch groovende Rhythmussektion perfekt in Szene gesetzt wird. Selbst die Samplessequenzen, welche Filmen wie "Taxi Driver" ("Emotional Overload") und "Pulp Fiction" ("The Prophecy") entliehen wurden, nerven zu keiner Zeit, sondern werden so geschickt mit dem Rest des Songs verknüpft, daß sie nicht nur wie ein Teil von diesem wirken, sondern auch geschickt Atmosphäre dadurch aufgebaut wird. Besonders gut kann man das bei erwähntem Song "The Prophecy" nachvollziehen. Um die Aggression auf "Emotional Overload" auch lyrisch der Musik anzupassen, hat man sich in den Texten vor allem der Kritik an der Gesellschaft angenommen und zeigt in der Hälfte der Lyrics anhand von Fallstudien, was diese Gesellschaft aus manchen Personen macht. Deshalb paßt der Ausschnitt aus "Taxi Driver" als Intro zum ersten Song und der gesamten Platte auch wie die Faust auf's Auge!

Den einzigen Schwachpunkt, welchen "Emotional overload" aufweist, ist der doch etwas einseitige und zeitweise blasse Gesang von Shouter Andi. Dabei beweist der Mann im Song "In My Mind", daß er durchaus die Fähigkeit besitzt, mehr als nur ständig unmelodiös in bester Hardcore Manier rumzuschreien. Dies sollte aber niemanden davon abhalten in diese Platte reinzuhören, welche sicherlich jedem, der auf modernen Metal, wie ihn z.B. eine Band wie GRIP INC. zelebriert, auch gefallen dürfte.

Geiles Debüt! (dj)


Emotional Overload


Cover - Emotional Overload Band:

Headshot


Genre: Unbekannt
Tracks: 11
Länge: 59:6 (CD)
Label: Gutter Rec., Rauheckstr. 20, D-74232 Abstatt
Vertrieb: Gutter Rec., Rauheckstr. 20, D-74232 Abstatt