Review:

Panem Et Circenses

(Hathors)

Grunge hat in den vergangenen Jahren ja ein kleines Revival erlebt. Auch die aus dem schweizerischen Winterthur stammenden HATHORS mischen dabei mit. Obwohl man sie nicht auf dieses Label beschränken sollte, ebenso spielen Garagen-Rock, noisige und psychedelische Elemente und eine gewisse Punk-Kante bei ihnen eine Rolle. Auf ihrem dritten Album mit dem etwas sperrigen Titel „Panem Et Circenses“ (lateinisch für „Brot und Spiele“) treffen teils krachende, teils sägende Gitarren und ein dreckiger Bass auf rauen Gesang, während die Drums stetig voran wummern. Trotzdem geht es in den elf Songs stellenweise hoch melodisch zu.

Was HATHORS besonders gut können, ist, ein Stück extrem ruhig und zurückhaltend zu beginnen und sich dann langsam, aber stetig bis in maximalen Lärm zu steigern. Diese Formel wird über die gesamte Album-Länge allerdings etwas zu häufig angewendet. Zumal der besonders zu Beginn meist cleane Gesang nicht unbedingt die Stärke von Sänger/Gitarrist Marc Bouffé ist – seine ansonsten herrlich räudig rausgerotzten bis geschrienen Vocals stehen ihm viel besser. Umso mehr freut man sich da über die immer wieder eingestreuten tighten, geraden Punk-Nummern wie „Monopoly“ oder „Dull Steed Laughter“, die meist nicht länger als drei Minuten dauern und tolle Ohrwurm-Refrains liefern.

Unterm Strich ist „Panem Et Circenses“ trotzdem ein lohnenswertes Album für Freunde krachigen, melodischen Gitarre-Rocks. Es lebt vom dynamischen Song-Writing der Band, bietet immer wieder intensive Momente, zeigt aber auch Mut zu längeren ruhigen Passagen, und produktionstechnisch wurden besonders die lärmigen Parts perfekt eingefangen.

 

Panem Et Circenses


Cover - Panem Et Circenses Band:

Hathors


Genre: Alternative
Tracks: 11
Länge: 46:59 (CD)
Label: Noisolution
Vertrieb: Soulfood