Review:

Ricochet

(Hatelight)

Man soll doch nie nach dem Aussehen gehen... Nach dem würde man SOILWORK-Basser Ola Flink in seiner Freizeit wahrscheinlich im Proberaum einer Stonerrock-Kapelle vermuten. Stattdessen zockt er mit drei Kumpels aus Engelholm eine Promenadenmischung aus fast allem, das im Metal rumläuft und Hardcore, legt also tempo- und aggromäßig gegenüber seiner Hauptband noch eine Schippe drauf. Obwohl: Wahrscheinlich tue ich HATELIGHT unrecht, wenn ich sie als SOILWORK-Nebenprojekt bezeichne. Dan Svensson (git), Jens Broman (voc) und Henrik Pommer (dr) sind schließlich drei gegen einen. Drei Songs sind auch auf diesem Demo versammelt, und die machen Lust auf mehr, denn HATELIGHT sind verdammt vielseitig: Sänger Jens trägt die Songs mit einer Stimme, die zwischen poppigen Höhen (besonders bei "Last Recycled"), emo-mäßigem Genöle ("Vaporizing" und "Version 2.0") und purer Aggression innerhalb von Sekunden hin und her wechseln kann, auf "Version 2.0" macht er kurzzeitig Phil Anselmo zu "Cowboys From Hell"-Zeiten Konkurrenz. Die Mucker gehen geschmeidig mit, fast neumetallisch sind die Breaks am Anfang von "Vaporizing" und in der Mitte von "Version 2.0". Und dann wird mitgeschwungen auf die schwarze Abfahrt und dabei ein Spektakel veranstaltet, vor dem die Brooklyner Hardcore-Mischpoke wahrscheinlich die Nackenmuskeln ziehen würde. Oder die Skier an. Lässig selbstbewusst auch, dass diese Kids souverän Killswitch Engage, Slipknot und die Deftones und noch souveräner Robbie Williams in ihre Playlist eintragen. Für den fetten Sound bekommt Peter Wichers ein Schulterklopfen, das Cover hat man Olmo Holmberg in die Hände gegeben. Sehr fett für so ein kleines Demo!

Ricochet


Cover - Ricochet Band:

Hatelight


Genre: Hardcore
Tracks: 3
Länge: 11:49 (CD)
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