Review:

Voodoo

(HARPYIE)

HARPYIE sind mittlerweile auch schon etliche Jährchen im Geschäft, auch wenn es ihnen bisher noch nicht gelungen ist, die ganz große Bühne für sich zu beanspruchen. Damit soll nun Schluss sein. Mit dem neuen Album „Voodoo" hat man den Mittelalteranteil des Bandsounds noch mal ein wenig heruntergeschraubt und präsentiert sich stattdessen eine Prise metallischer und druckvoller, wie schon der Titeltrack und Opener klar macht, bei dem zudem Benji Webbe von SKINDRED mit am Start ist. Auch „Ikonoklast" und „Atreju" („Die Unendliche Geschichte“ lässt grüßen) lassen die Gitarren ordentlich krachen und gehen gut nach vorne, „Exit Game" legt in Punkto Härte nochmal ein Schippchen drauf. Bei „Fischer, Fischer" fühlt man sich ein wenig mehr an die Mittelalterwurzeln erinnert, inhaltlich wird hier die Ausbeutung und Verschmutzung der Meere thematisiert. „Omen" dagegen liefert in Zusammenarbeit mit Kalle Koschinsky eher befremdlich anmutende Partyklänge und kommt recht platt daher – das kann man (mit entsprechender Promillezahl) vermutlich mögen, man kann es aber auch einfach sein lassen. HARPYIE sind deutlich besser, wenn sie rockig nach vorne gehen, ohne dabei auf eventuelle Partytauglichkeit zu schielen

Insgesamt ist der Sound druckvoll und rund, das Ganze klingt energiegeladen und mal rockig, mal metallischer, wobei beim Gesang mitunter noch Luft nach oben zu vermelden ist. Davon abgesehen aber haben HARPYIE mit "Voodoo" ein ordentliches Album abgeliefert, dessen Härtegrad über weite Strecken ungefähr dem der alten SALTATIO MORTIS zu "Wer Wind Sät"-Zeiten entsprechen dürfte, mit gelegentlichen Ausreißern nach oben.

Voodoo


Cover - Voodoo Band:

HARPYIE


Genre: Hard Rock
Tracks: 11
Länge: 42:30 (CD)
Label: Metalville
Vertrieb: Rough Trade