Review:

Paycheck

(Harm/ Shelter)

Welche deutsche Stadt ist die kaputteste, abgefuckeste, dreckigste? Berlin? Duisburg? Schwedt? Mitnichten: Gießen. Wie sonst lässt sich die Wut und Roheit des HARM/ SHELTER-Langeisens "Paycheck" erklären? In knapp 25 Minuten haut die Bands ein dutzend brachialer Songs im Spannungsfeld von Hardcore, Metal und Rap raus. Stellenweise lassen - Achtung! Historie! - BODY COUNT grüßen, an anderer Stelle geht es gesanglich in Richtung DEEZ NUTS. Dabei sind HARM/ SHELTER inhaltlich BODY COUNT viel näher; hier geht es nicht um Kumpeleien, sondern um den Mist, der einem intelligenten Menschen täglich begegnet. Es wird klar Stellung gegen Nazis und mit ihnen verbundenes Pack wie Wutbürger bezogen und der Welt im Allgemeinen der Mittelfinger gezeigt. Das ist musikalisch nicht übertrieben variabel, reicht aber für eine gute halbe Stunde Abriss und Mosh. "Satans Breed" oder das heftige "Venom" stechen aus der Platte etwas heraus, während einige andere Songs zu homogen geworden sind, worunter der Wiedererkennungswert leidet. Macht aber nix, denn die top produzierte Platte macht einfach Bock auf eine schweißtreibende Show und ist der perfekte Soundtrack für de Fahrt zur Arbeit. Geht mit offenen Augen durch die Stadt, bezieht Stellung und hört HARM/ SHELTER! Gießen represent! 

 

Paycheck


Cover - Paycheck Band:

Harm/ Shelter


Genre: Hardcore
Tracks: 12
Länge: 26:31 (LP)
Label: Beatdown Hardwear
Vertrieb: Soulfood Music