Review:

Grimen

(Hardingrock)

Ihsahn gehört nicht nur für mich zu den genialsten Köpfen der norwegischen Szene, und über seine Arbeiten muss man nicht viele Worte verlieren, doch was er hier zusammen mit seinem angetrauten Eheweib Heidi und dem Fiedler Knut Buen verbrochen hat, spottet jeder Beschreibung. „Grimen“ ist weder eine düster-progressive Wundertüte der Marke „The Adversary“ noch ein schwarzes Allround-Soundgebirge im Stil von ULVER´s „Themes From William Blake´s The Marriage Of Heaven And Hell“, und von EMPEROR reden wir erst gar nicht! „Grimen“ ist zum Großteil nordischer Folk, teilweise mit harten Gitarren, mal mit Piano, Keyboards oder Percussion. Manchmal auch mit Spoken Words (die völlig emotionslos wie ein Nachrichtensprecher des norwegischen Fernsehens tönen), aber fast immer nervig! Besonders die schrille, oft irgendwie völlig schief klingende Geige geht mir dermaßen auf die Nüsse, dass ich es kaum schaffe, das Ding am Stück durchzuhören. Zudem leidet das Album, ähnlich wie „The Adversary“, unter einer viel zu pappigen, höhenlastigen Produktion, die zusätzlich den Hörgenuss noch weiter nach unten zieht. Und auch die gute Heidi haut mich mit ihrem zwar sehr klaren, aber dünnen und mädchenhaften Gesang nicht gerade aus dem Puschen. Dabei stellt besonders der von ihr entscheidend mitgetragene Song „Fossegrimen“ das traurige Highlight dieses Album dar, das Fans von Ihsahn´s bisherigem Schaffen gar nicht erst antesten müssen. Im Folk-Bereich gibt es tausend geilere Bands, so dass ich hier echt feststellen muss, dass manche Projektideen doch besser für immer ganz tief unten in der Schublade verschwinden. Freuen wir uns auf den „The Adversary“-Nachfolger „angL“, der für dieses Frühjahr angekündigt wird und vergessen HARDINGROCK und „Grimen“ ganz schnell wieder…

Grimen


Cover - Grimen Band:

Hardingrock


Genre: Folk
Tracks: 10
Länge: 40:7 (CD)
Label: Candlelight Records
Vertrieb: Soulfood