Review:

The Muse Awakens

(Happy The Man)

HAPPY THE MAN noch nie was von gehört - so wird es sicher einigen Konsumenten (mir übrigends auch) ergehen, wenn sie diesen Bandnamen hören und das obwohl diese Jungs in den 70ern anscheinend mal ne relativ große Nummer im Progzirkus waren. Sie hatten zwar nie so den ganz großen Erfolg wie etwas YES, ELP oder KING CRIMSON aber die Band um ihren Leader Stan Whitaker wurde Ende der Siebziger anerkanntermaßen als eine der eigenständigsten Progrockbands angesehen. Die beiden damals erschienenen Studioalben der Amerikaner gelten als Meilensteine des Genres und wurden bereits mehrfach wiederveröffentlicht. Nach zwei weiteren CD’s mit Live- bzw. Demomaterial in den Neunzigern formierte sich die Band nach andauernden Reuniongerüchten im Jahr 2003 dann tatsächlich nochmals neu, zwar nicht ganz im original Line-up, aber egal - jetzt hat man mit "The Muse Awakens" jedenfalls ein nagelneues Album am Start. Tja was soll man sagen, HAPPY THE MAN sind keinesfalls ein Fall von "leichter" Muse selbst für das Proggenre, denn hier wird durchaus freizügig improvisiert, teilweise gejazzt, ein Break jagt das nächste, eine starke Keyboardbetonung ergänzt sich mit komplexen Arrangements und natürlich viele "wilde" Soloeinlagen gibt’s quasi an jeder Ecke und vor allem Kante. HAPPY THE MAN sind dabei fast gänzlich instrumental unterwegs, der (leider) einzige Song mit Vocals, das treibende "Shadowlites" ist für mich aber einer der besseren Songs, denn hier geht es musikalisch deutlich nachvollziehbarer zu und nicht ganz so vertrackt. Stellenweise stellt sich bei allem Einfallsreichtum dann auch noch ein gewisses Überladungsgefühl ein wobei es die Band mit dem "Dudelseichtfaktor" schlicht und einfach etwas übertreibt. Die Jungs haben jetzt schon verlauten lassen, daß man bereits fünf neue Vocal-Nummern im Kasten habe, diese Entwicklung kann auf jeden Fall nur als positiv bewertet werden. Trotzt der Betonung in der üppigen CD-Info auf "zugänglichere" Songs, ist der Großteil des vorliegende Materials von "The Muse Awakens" schon relativ anstrengend zu hören, die Band legt größeren Wert auf diffizile Rhythmus-sowe Taktwechsel ein durchgängig nachvollziehbarer rote Faden bzw. eingängige Melodien sind eher rar gesät. Für Genreliebhaber, die auf 70er Jahre geprägten Prog mit hohem Retroanteil wahrscheinlich abfahren ein Schmankerl - alle anderen können sich das Teil getrost schenken.

The Muse Awakens


Cover - The Muse Awakens Band:

Happy The Man


Genre: Progressive
Tracks: 11
Länge: 55:18 (CD)
Label: InsideOut
Vertrieb: SPV