Review:

Endtime Poetry

(Halls Of Oblivion)

Seit rund zwölf Jahren existiert diese Truppe aus Vaihingen An Der Enz bereits, hat jedoch erst vor vier Jahren ihre erste EP ("The Blind Legion") von der Leine gelassen. "Endtime Poetry" ist somit das Debütalbum des Quartetts, dessen Einflüsse hörbar bei früheren IN FLAMES (die Phase von "Whoracle" bis "Clayman"), mittleren DARK TRANQUILLITY ("Projector", "Haven", "Damage Done") oder frühen NIGHTRAGE ("Descent Into Chaos", "A New Disease Is Born") liegt. Es gibt also melodischen Death Metal stark schwedischer Prägung zu vernehmen, der allerdings weniger eingängig denn ein Stückweit progressiv ausgefallen ist. Echte "Hits" zaubern HALLS OF OBLIVION nicht aus dem Hut, dafür komplexe Songstrukturen, die zugegebenermaßen nicht sofort hängenbleiben und mehrere Hördurchläufe erfordern. Dann jedoch gewinnen Songs wie das überlange "Under The Weeping Willow" (direkt nach dem sehr flotten, aber sperrigen Opener "Vanishing Woods"), das coole, treibende "Last Glance Of The Sun", der schnelle Stampfer "The Servant", das schleppende "Walking Dead" oder das epische "A World Falling Apart" zunehmend und überzeugen nicht nur mit der sehr guten Gitarrenarbeit von Marcel Welte und Sebastian Ruf, sondern auch mit relativ viel Abwechslung beim gelungenen, wenn auch noch nicht immer ganz treffsicheren Songwriting. Hier gibt es noch Luft nach oben wie auch beim "Gesang" von Herrn Ruf, der etwas ausdruckslos daherkommt, was auch für die klar dargebotenen Parts gilt. "Endtime Poetry" ist unterm Strich zwar kein Meisterwerk und nicht leicht konsumierbar, zeigt aber sehr viel Potential auf, das in dieser Band steckt, und das sie auf zukünftigen Veröffentlichungen hoffentlich noch weiter ausbauen kann. Dann kann ich mir problemlos auch einen "Tipp" vorstellen.

 

 

Endtime Poetry


Cover - Endtime Poetry Band:

Halls Of Oblivion


Genre: Death Metal
Tracks: 9
Länge: 56:55 (CD)
Label: Metalapolis Records
Vertrieb: DA Music