Drei Dinge kann man beim neuen HALFORD-Streich „IV - Made Of Metal“ bereits nach dem ersten Hördurchlauf festhalten. Erstens: wer mit der etwas drögen und zurückgefahrenen Produktion des „Crucible“-Albums seine Probleme hatte, wird auch mit dem vierten Werk des „Metal God“ nicht glücklich werden. Zweitens ist das aggressiv gekreischte (coole!) „The Mower“, das im Vorfeld veröffentlicht worden war, keinesfalls repräsentativ für die gesamte Scheibe, und drittens: „IV - Made Of Metal“ ist eine ganze Ecke stärker als „Nostradamus“! Das hat in erster Linie mit dem überzeugenderen Songwriting zu tun, und Halfords Begleitmannschaft liefert einen erstklassigen Job ab. Speziell Producer Roy Z und Metal Mike Chlasciak liefern sich mitunter grandiose Gitarrenduelle, nicht nur im überragenden Opener „Undisputed“, einem der mit Abstand besten Songs, die Solo-Halford jemals verbrochen hat. Hat man sich erstmal damit abgefunden, dass die hohe Kopfstimme des nach wie vor überirdisch charismatischen Sängers nur noch vereinzelt bis gar nicht zum Einsatz kommt und das Material fast ausschließlich im Midtempo-Bereich liegt, wissen hymnische, auffallend melancholisch gehaltene Ohrwürmer wie „Fire And Ice“, der mit verzerrtem Gesang garnierte Titelsong (der in seiner Struktur etwas an „All Guns Blazing“ erinnert), „Till The Day I Die“, „We Own The Night“, Heartless, Hellrazor, das balladeske, sehr persönliche „Twenty-Five Years“ oder der geile Stampfer „Matador“ durchweg zu gefallen. Lediglich „Thunder And Lightning“, das ähnlich kitschig-platt geraten ist wie einst „Drive“ von „Resurrection“, kann als Ausschussware verbucht werden. Man kann festhalten, dass sich Halford nach seiner… ähm… skurrilen Weihnachtsplatte wieder gefangen hat und hier seine beste Solo-Arbeit seit „Resurrection“ (das jedoch nicht ganz erreicht wird) abliefert, die qualitativ irgendwo zwischen „Crucible“ und dem superben PRIEST-Comeback „Angel Of Retribution“ anzusiedeln ist. Top!