Review:

Crucible

(Halford)

Ich mag den alten Rob und ich mag die alten Priest. Und diese Scheibe kommt an beide nicht heran. Punkt.

Schon gut, ich versuch’s ja auch zu erklären: Klar, es gibt professionellen Sound, alles wird kompetent gespielt (was will man bei einer Ikone wie Watchtower-Drummer Bobby Jarzombek auch anderes erwarten), prima gesungen und manchmal stimmen sogar die Songs: "Betrayal" zum Beispiel besticht als amtliche Up-Tempo-Nummer. Herr "Metalgod" nimmt den Hörer mehr als einmal mit auf selige Zeitreise in Richtung "Point Of Entry" oder auch "Screaming For Vengeance". Und auch eine Semi-Ballade wie "Sun" oder das groovige "Weaving Sorrow" passt zum Glatzkopf wie Arsch auf Eimer. Und natürlich scheut sich der beim BYH so enttäuschende Halford nicht, auch Einflüsse aus seinen "Fight"-Zeiten zu verarbeiten. Also klingen ab und an auch recht moderne Einflüsse durch, was Traditionalisten natürlich nervt und die ganze Angelegenheit zu einer Achterbahnfahrt werden lässt. Insgesamt bekommen Robby und seine Fliewatüüts ein durchwachsenes Teil hin - zumindest für die Maßstäbe, die Fan bei einem wie Halford nun mal anlegen muss. Und das liegt vor allem an einer Tatsache: Es sind keine Hits, keine potentiellen "Evergreens", vorhanden. Hätte ich die Wahl, so legte ich stets ein altes Judas-Priest-Album auf und live freute ich mich am meisten über die alten Knaller. Sorry, aber der Mann muss einfach keine neuen Scheibe mehr machen, sonst demontiert er sich die Tage nur. Es reicht. Finde ich jedenfalls...

Crucible


Cover - Crucible Band:

Halford


Genre: Heavy Metal
Tracks: 12
Länge: 45:56 (CD)
Label: Metal Is/ Sanctuary
Vertrieb: SPV