Review:

Lebe Wohl

(Halb So Wild)

Ein kalkulierter oder besser, ein inszenierter Abschied einer Band kann auch schön sein. Nach fünf Jahren Bandgeschichte und dem theatralisch anmutenden Albumtitel ihres Zweitlings "Lebe Wohl" endet die Geschichte von HALB SO WILD. Und was die Theatralik angeht, so ist dies ein Feld, das auch musikalisch aufgegriffen wird. Bereits nach wenigen Takten und einsetzendem Gesang wird die Nähe zu einem musicalartigen Flair deutlich. Sehr deutlich im Vordergrund befindlicher cleaner Gesang, sowohl männlich wie weiblich, beschäftigt sich mit dem Thema Liebe in klar verständlichen, deutschen Texten. Abwechslungsreiche Gitarren, die manchmal fast progressive Züge annehmen, pendeln sich zwischen Rock und softem Metal ein. Ein Keyboard sorgt sowohl für teils melancholische Stimmungen und trägt auf der anderen Seite neben den Gitarren die Melodie. Textliche hätte man in meinen Augen noch tiefer gehen können, die Duette der beiden Protagonisten könnten noch um Nuancen besser aufeinander abgestimmt sein. Haarspalterei? Mag sein, aber bei dieser sonst auf Perfektion getrimmten Musik, solch enormer Kreativität und solch vielfältigen Songs, fällt selbst ein Detail ins Auge, dass sonst kaum Beachtung finden würde. Die Musik ist eigenwillig, ambitioniert umgesetzt und alles andere als alltäglich. Und alles andere als halb so wild ist die Tatsache, dass es die Band bald nicht mehr gibt. Lebe wohl!

Lebe Wohl


Cover - Lebe Wohl Band:

Halb So Wild


Genre: Rock
Tracks: 8
Länge: 40:55 (CD)
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