Review:

Visions

(Haken)

HAKEN zelebrieren auf „Visions“ über eine Stunde Britprog vom Feinsten. Es schimmern die verschiedensten Nuancen komplexer Musizierkunst von der großen, feuchten Insel durch. Von GENESIS bis THRESHOLD, von PALLAS bis IQ. All das wird durch den bandeigenen Fleichwolf gedreht und heraus kommt eine Wurst, welche zwar ein ziemliches Eigengschmäckle aufweist aber dadurch nur umso besser mundet. Gibt es also einen „Haken“? (sorry, irgendein blödes Wortspiel musste ich machen). Nicht wirklich, egal ob HAKEN in „Insomnia“ oder „Portals“ schneller auf den Punkt kommen oder sie mit „Deathless“ eine 8 Minuten Ballade kredenzen, alles passt und wirkt bei aller Komplexität erstaunlich stimmig. Die Hinzunahme eines echten Streicherensembles verleiht dem Material dann gleich nochmal mehr Tiefe. Sänger Ross Jennings führt mit angenehm, kraftvoller Stimmer durch das Programm. Gerade die bereits oben genannte Ballade „Deathless“ macht er zu etwas ganz Besonderem. Die wirklichen Highlights des Albums sind jedoch die beiden Longtracks: Der moderne und harte 13 Minuten Knaller „Nocturnal Conspiracy“ und das abschließende 22 Minuten Epos „Visions“. Beim Titelstück ziehen HAKEN noch einmal alle Register und liefern quasi den musikalischen Klappentext für ihr vielseitiges Werk. Ruhige Passagen wechseln sich mit instrumentalen Frickelepisoden ab, abgedrehte Werkschauen münden in epische Melodielandschaften. HAKEN lassen mit „Visions“ einen starkes Stück silbernes Plastik auf die Menschheit los, welches unter dem Kopfhörer entdeckt und studiert werden will.

Visions


Cover - Visions Band:

Haken


Genre: Progressive
Tracks: 8
Länge: 61:31 (CD)
Label: Sensory
Vertrieb: Alive