Review:

War Party

(Gwar)

Die Musik war noch nie ein zwingendes Argument für GWAR. Seit unzähligen Jahren haben die regierungsfeindlichen Enfants Terribles der amerikanischen Szene eher durch die Menge an verspritztem Kunstblut gepunktet als auch nur mit einem richtig guten Song. Es ist doch etwas die Ironie des Schicksals dass "War Party", das erste Album nach dem Weggang von Metalblade, das erste Album ist, bei dem die Bekloppten zeigen, dass sie etwas mehr können als nur die Gitarren richtig herum halten. Weniger vom zahnlosen Hardcore und Punkbrei der letzten zwanzig Jahre, der zwar mit der entsprechenden Bühnenshow definitiv unterhaltsam war, auf CD konserviert aber mehr als nur schlechten Geschmack attestierte. GWAR versuchen sich bei "War Party" vermehrt an Midtempo Thrash Metal. Und auch wenn sie es hierbei weder richtig krachen lassen noch technisch einen Blumentopf gewinnen, ist dieses Album das erste, dass nicht ausschließlich dadurch auffällt musikalisch möglichst schlecht zu sein. Um zu zeigen, dass GWAR ein primär optisches Vergnügen sind, gibt es ein - wie sollte es anders sein - zwar miserabel klingendes aber derbe blutiges Video auf der CD. "War Party" ist für alle nicht-GWAR-Hörer absolut kein Höhepunkt, dafür sind die Songs durchweg zu durchschnittlich. Sie fallen einzig im Kontext ihrer Geschichte auf. Und ob dieses bisschen reicht um "War Party" freiwillig zu hören? GWAR muss man sehen, daran ändert keine CD dieser Welt etwas.

War Party


Cover - War Party Band:

Gwar


Genre: Thrash Metal
Tracks: 11
Länge: -:- (CD)
Label: DRT Entertainment
Vertrieb: Sony