Review:

Appetite For Democracy

(Guns N' Roses)

GUNS'N'ROSES haben ihre Show 2012 in Las Vegas wie es sich für die Band um Egomane Axl Rose gehört direkt mit dickem 3D-Equipment mitgefilmt, um daraus den ersten Konzertmitschnitt seit 1992 zu machen. 1992, als GUNS'N'ROSES auf dem Höhepunkt ihres Ruhms waren und rund um die Welt Stadien füllten, sich hinter den Kulissen ordentlich zofften und alle Klischees bedienten, die eine Rockband aus L.A. bedienen muss. Anno 2014, als der Film endlich erscheint, sieht die Sache anders aus: alles ist eine Nummer kleiner, Skandale gibt es so gut wie keine und wenn, dann sind es eher Peinlichkeiten.

Die in Las Vegas mitgefilmte Show bietet natürlich eine Menge Hits, auch wenn sich der ein oder andere neue GUNS'N'ROSES-Songs eingeschlichen hat. Die Band zockt alles sehr solide runter, auch wenn es bei "Sweet Child O' Mine" einen kollektiven Leistungsausfall gibt. Allen voran Axl Rose - der anfangs noch munter über die Bühne hüpft, aber im weiteren Verlauf des Sets statischer wird - mit einer Krächzstimme zerstört einen der besten GUNS'N'ROSES-Songs ever. Seine Kollegen lassen ihm nicht im Stich und wirken wie eine Kirmesband. Das bleibt aber glücklicherweise der einzige Ausfall, die Band hat sich sonst im Griff und zockt "November Rain" ebenso sicher wie "Live And Let Die" und was sonst noch an Krachern in der Bandhistorie steckt. Natürlich kriegt jeder auch sein Solo, wir sind immerhin beim Glamrock. Die kann sich der geneigte Zuschauer aber sparen, spannend sind die nicht. Allen in Allem machen GUNS'N'ROSES eine - überraschend - gute Figur und wissen zu unterhalten. Hier wird noch einmal alles aufgefahren, was Ende der 80er und Anfang der 90er GUNS'N'ROSES zu einer großen Liveband werden ließ, was durchaus nostalgischen Flair hat und Spaß beim Ansehen macht. Die aktuelle Besetzung hat zwar nur einen Bruchteil des Charmes der Axl & Slash-Ära, macht seine Sache aber handwerklich gut - und Axl Rose himself wirkt zwar behäbig, aber auch in relativer Würde gealtert.

Bild und Ton der DVD entsprechend dem Standard. Das Bonusmaterial beschränkt sich auf belanglose Interviews mit ein paar Bandmitgliedern, Axl ist natürlich nicht dabei. Spannend sind die Interviews ungefähr genau so wie die Bilderslideshow. Braucht beides kein Mensch.

Als Konzertfilm kann sich die DVD sehen lassen, für die Ü40-Generation wird sie noch einmal richtig Nostalgie aufkommen lassen. Damals, als GUNS'N'ROSES die gefährlichste Band der Welt waren...

 

01. Chinese Democracy

02. Welcome To The Jungle

03. It’s So Easy

04. Mr. Brownstone

05. Estranged

06. Rocket Queen

07. Live And Let Die

08. This I Love

09. Better

10. Motivation

11. Catcher In The Rye

12. Street Of Dreams

13. You Could Be Mine

14. Sweet Child O’ Mine

15. Another Brick In The Wall [Part II]

16. November Rain

17. Objectify

18. Don’t Cry

19. Civil War

20. The Seeker

21. Knockin’ On Heavens Door

22. Nighttrain

23. Used To Love Her

24. Patience

25. Paradise City

 

Bonus Interviews

- Dizzy Reed

- Tommy Stinson

- Ron „Bumblefoot“ Thal

- DJ Ashba

 

Appetite For Democracy


Cover - Appetite For Democracy Band:

Guns N' Roses


Genre: Rock
Tracks: 25
Länge: 180:0 (DVD)
Label: Universal
Vertrieb: Universal