Review:

II

(Gruenewald)

Nach Toyka kommt der Kolf, Bonn galore. Der Kolf spielt bei Valborg und Island, mischt auch bei Zeitgeister mit und ist eben GRUENEWALD, solo zwar aber unterstützt von Drummer und Sänger. So merkwürdig der Bandname, so fein die Musik. Feingeistig geradezu und sehr ruhig musiziert der Christian und erinnert nicht selten und nicht nur oberflächlich an Anathema. Das schlicht betitelte zweite Album bewegt sich ganz vorsichtig zwischen Doom, Post- und Art-Rock und hat mit Metal so gut wie gar nichts zu tun. Doch da sowohl Musiker als auch Fans gemeinhein offener sind als weithin vermutet, kommt dieses transparent produzierte Album gerade recht zu besinnlichen Zeit. Zurückhaltend, ja beinahe beschwörend wabert “II“ vor sich hin, so dass einem der Opener „Geist“ mit seiner leichten Tempoerhöhung in Minute zehn schon vorkommt wir ein eruptives Element eines wilden Black-Metal-Spuks. Überhaupt Geist und Spuk: Das Album entführt den Hörer tatsächlich in einsame Sphären, die träumen lassen von Trauer und Hoffnung, voller Melancholie und Optimismus. Nur vier Songs füllen eine knappe Dreiviertelstunde gleichzeitig anspruchsvoller wie minimalistischer und vor allem nie langweiliger Musik - die keineswegs nur, aber doch sehr für dunkle Winterabende taugt. Schade, dass der Band-Name einige vielleicht abschreckt – und schade auch, dass die sparsamen Texte nicht abgedruckt sind… Aber das mindert das unglaubliche Hörvergnügen dieser sehr elegischen Reise keineswegs.

II


Cover - II Band:

Gruenewald


Genre: Unbekannt
Tracks: 4
Länge: 43:45 (CD)
Label: Zeitgeister Music Distribution
Vertrieb: