Review:

El Dos

(GRINDER BLUES)

Richie Kotzen und Adrian Smith haben im März diesen Jahres für eine ähnlich gelagerte Vorstellung einen Riesenapplaus erhalten (Review: SMITH/KOTZEN). Somit sollten auch GRINDER BLUES für "El Dos" Ovationen einheimsen können, auch wenn Doug Pinnicks (KING'S X) Vocals doch eine ganze Spur trockener und lässiger daherkommen als die leidenschaftliche Performance des Duos. "El Dos" ist das zweite Album, und neben den genannten SMITH/KOTZEN ist ZZ TOP, aber deren alte, noch tief im Mississippi-Sumpf steckende Version, als Entsprechung zu nennen.
 
"Another Way Around" könnte eine alte WHITESNAKE-Single sein, allerdings mit der Einschränkung, dass man sie statt mit 45 mit 33 UPM laufen lässt. "Everbody" hält etwas Leichtes, Beschwingtes zum Mitwippen bereit, bis zu dem Moment, an dem Gitarrist Jabo Bihlman sein Instrument aufheulen lässt. Dieser Kontrast - quasi gegen die Richtung gekämmte Harmonie - ist packend und mitreißend. Und das machen die drei immer mal wieder; der Hörer befindet sich in einer Fahrtrichtung, und dann wird ein instrumentaler U-Turn hingelegt. "El Dos" ist eigenständig, ursprünglich und modern zugleich und mit seiner kompromisslosen, absonderlichen Art aufsehenerregend. Somit geben die oben genannten Bands nur grob eine Richtung vor. GRINDER BLUES schafften etwas Beeindruckendes; sie haben den Blues Rock neu definiert, ohne seine Essenz zu verändern.
 
 

El Dos


Cover - El Dos Band:

GRINDER BLUES


Genre: Hard Rock
Tracks: 10
Länge: 37:23 (CD)
Label: Metalville
Vertrieb: Rough Trade