Review:

Dreamcrash

(Grave Pleasures)

TIPP

Mit der 2012 veröffentlichten EP „Use Your Deluge“ und dem Ende 2013 nachgeschobenen Album „Climax“ hatten die Finnen BEASTMILK einen grandiosen Start aufs Parkett gelegt, dem Anfang diesen Jahres die überraschende Auflösung folgte, da Gitarrist Johan „Goatspeed“ Snell und Drummer Paile die Band verlassen hatten. Die übrigen Mitglieder, in Rekordzeit verstärkt um Linnéa Olsson von den ehemaligen THE OATH und Juho Vanhanen von ORANSSI PAZUZU an den Gitarren sowie Uno Bruniusson von IN SOLITUDE an den Drums, ließen nix anbrennen und nahmen unter dem Banner GRAVE PLEASURES ebenfalls blitzartig ein – so viel sei bereits verraten – sehr beachtliches Debütalbum auf. „Dreamcrash“ muss sich nun nicht nur in stilistischer, sondern auch in qualitativer Hinsicht seinem Quasi-Vorgänger stellen, und hier merkt man recht früh, dass GRAVE PLEASURES zwar das Erbe von BEASTMILK angetreten haben, dennoch einen geringfügig anderen Kurs fahren. Die noch stark an KILLING JOKE erinnernde Post-Punk-Kante wurde zugunsten einer Zugabe von Glam-Pop und Gothic Rock abgeschliffen, was etwas Härte und Power kostet, das Quintett dadurch jedoch massentauglicher erscheinen lässt, was man an Ende aber als Geschmackssache verbuchen kann. Lediglich das Songwriting auf „Dreamcrash“ kann nicht ganz mit den durchweg großartigen Hymnen der Vorgängerwerke mithalten, was sich in nicht so richtig zünden wollenden Songs wie „Crying Wolves“, „Futureshock“, „Worn Threads“ oder „Crooked Vein“ äußert, die die gewohnte Eingängigkeit ein Stückweit vermissen lassen. Im Gegensatz dazu stehen mit dem angeschrägten Opener „Utopian Scream“, dem flotten „Taste The Void“, dem Ohrwurm „Girl In A Vortex“, dem treibenden Abschluss „No Survival“ oder dem absoluten Überhit „New Hip Moon“ auch einige Perlen auf „Dreamcrash“, die das Album zu einem überzeugenden Neuanfang machen!

Dreamcrash


Cover - Dreamcrash Band:

Grave Pleasures


Genre: Gothic Rock
Tracks: 11
Länge: 43:57 (CD)
Label: Columbia
Vertrieb: Sony Music