Review:

Am Pranger...

(Graupel)

TIPP
Die Aachener Black Metal-Institution GRAUPEL stammt, ähnlich wie die Kollegen VERDUNKELN (von denen auch zwei Mitglieder bei GRAUPEL tätig sind), TRUPPENSTURM oder THE RUINS OF BEVERAST, aus dem Umfeld der einstigen Genre-Vorreiter NAGELFAR. Bei jenen war GRAUPEL-Sänger Zingultus übrigens tätig und hat inzwischen auch Herrn Iblis bei den Kieler Krawallburschen ENDSTILLE ersetzt, aber das nur am Rande. GRAUPEL machen ebenso wenige Gefangene wie ihre norddeutschen Kollegen und feuern zumeist messerscharfe, rasende Riffsalven, gerne auch in heftigem Midtempo, ab, die absolut zweckmäßig und fett (keine Bombastoper, aber auch kein Pseudo-„True“-Black Metal-Geschrammel) in Szene gesetzt wurden. Und obwohl das Quartett reichlich kompromisslos zu Werke geht, finden sich auch diverse ruhige Parts auf „Am Pranger…“, etwa in „Herkünfte Schatten“ (klasse!) oder im Mittelteil von „Ekel“, die einen kleinen Kontrast zum derben, aber keinesfalls melodiefreien Inferno bieten, das den Rest des Albums dominiert. Lediglich das etwas sinnlose, nur entferntes Grummeln auffahrende Outro „Entgeistert“ fällt aus dem ansonsten mängelfreien Rahmen. GRAUPEL untermauern mit ihrem Zweitwerk ihren Status in der Königsklasse des deutschen Dunkelmetalls und dürften damit jeden Genre-Fan umfegen, der nicht zu „elitär“ für brillanten Black Metal ist!

Am Pranger...


Cover - Am Pranger... Band:

Graupel


Genre: Black Metal
Tracks: 7
Länge: 44:47 (CD)
Label: Ván Records
Vertrieb: Soulfood