Review:

The Hunt

(Grand Magus)

Ihre letzten beiden Alben „Iron Will“ und „Hammer Of The North“ waren erstklassige Traditionsknaller irgendwo in der gemeinsamen Schnittmenge aus DIO und CANDLEMASS, das ganze garniert mit einer Prise schmutzig-obskur-authentischem Sound. Mit „The Hunt“ wird das Trio seinen Siegeszug fortsetzen, da bin ich mir sicher, nur haben GRAND MAGUS auf ihrem neuen Werk einen leicht anderen, bisweilen gemäßigteren Weg eingeschlagen. Das Album braucht mehrere Durchläufe, bis sich bandtypische, hymnische Songs wie „Sword Of The Ocean“, „Valhalla Rising“ oder der Titelsong in den Gehörgängen breit machen. Das große „Problem“ an der Scheibe ist allerdings, dass diese Stücke zwar alle sehr gut sind, die richtigen Hits aber erst am Ende aufgefahren werden: die teilweise fast schon schwarzmetallische Züge tragende Halbballade „Son Of The Last Breath“, der Midtempo-Mitgröler „Iron Hand“ (Killer!) und der treibende, atmosphärische Abschluss „Draksadd“ sind allererste Sahne und gehören zu den bislang stärksten Kompositionen der Band. Mit dem betont rockigen, etwas banalen Opener „Starlight Slaughter“ sowie dem sperrigen „Silver Moon“ (gruseliger Refrain) befinden sich aber auch zwei wenig überzeugende Stücke auf „The Hunt“, was das Album in Summe ganz knapp den „Tipp“ kostet. Die letzten beiden Alben hatten ein homogeneres Songwriting; die Spannbreite aus guten, sehr guten, saugeilen und „füllenden“ Songs war deutlich geringer. Das Jammern erfolgt hier allerdings auf sehr hohem Niveau, denn eine gelungene und empfehlenswerte Platte ist „The Hunt“ dennoch fraglos.

The Hunt


Cover - The Hunt Band:

Grand Magus


Genre: Heavy Metal
Tracks: 9
Länge: 44:34 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner