Zugegebenermaßen hatte ich GOTTHARD schon sehr lange nicht mehr auf dem Schirm. Daher war ich umso gespannter, wie sich die Schweizer im Jahre 2020 wohl anhören würden. Mit dem Opener "Bad News" fühle ich mich umgehend wieder in die 80er/90er Jahre zurück versetzt. Glam, Poser, Sleaze Metal? Textlich nicht wirklich tiefergehend als STEEL PANTHER. Hier wird solider Rock präsentiert, aber leider auch nicht mehr. "Every Time I Die" ist Song Nummer zwei, reißt mich leider auch nicht vom Hocker. Ohohohohoooo im Refrain und total uninspiriertes Gitarrensolo reichen leider nicht. Track Nummer drei, "Missteria", mit Elementen wie seinerzeit Ofra Haza bei den SISTERS OF MERCY, leider nur nicht so gut. "10.000 Faces" ist der erste Song, bei dem ich wenigstens die Vocals in der Strophe mit ein bisschen Verzerrung ganz interessant produziert finde, bis zur ersten Bridge. Dann flacht auch dieser Song ab. Jetzt covern GOTTHARD ABBA mit "S. O. S.". An der Stelle bin ich raus. Vielleicht mag das ja jemand, ich nicht. Mit "Another Last Time" geht es dann wieder mit Rock mit einem bluesigen Intro weiter; poppiger Refrain, ganz nett und wohl mein Favorit auf dem Album. "Marry You" ist eine Akustikballade, es scheint im Budget allerdings kein Geld für echte Streicher oder wenigstens eine anständige Software übrig gewesen zu sein. So geht das mal gar nicht. Unterirdisch. Der Rest der Platte kann mich auch nicht mehr überzeugen. Von der Produktion bin ich relativ enttäuscht, die Gitarren klingen digital, ohne Röhrensound. Das Schlagzeug könnte auch viel fetter sein und der Gesang teilweise viel weiter vorne und etwas lauter. Das Album ist für mich auch nach mehrfachem Hören leider lediglich mit der Schulnote mangelhaft zu bewerten. Für mich bleibt nichts hängen. Es kommt einfach nichts rüber. Möglicherweise gefällt es ja eingefleischten GOTTHARD-Fans. Neue Anhänger dürften sich so allerdings nur schwer finden lassen, obwohl Musik ja Geschmackssache ist...
#13
Band:
Gotthard
Genre: Hard Rock
Tracks: 13
Länge: 50:24 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner