Review:

Rise To Ruin

(Gorefest)

TIPP
Von allen Reunions der letzten Jahre kann man die wirklich essentiellen an einer Hand abzählen. Eine davon fand ohne Frage im Hause GOREFEST statt, denn die holländischen Death Metal-Pioniere kehrten unerwartet stark zurück und bewiesen mit ihrem erstklassigen letzten Album "La Muerte", dass der alte Spirit doch noch nicht verflogen war. Mit "Rise To Ruin" liegt nun der Nachfolger vor, der einem spätestens nach zweimaliger Einfuhr die Kinnlade in negative Vertikalachsenrichtung poltern lässt. GOREFEST haben es tatsächlich vollbracht, nahtlos an ihre beiden stärksten Alben aus den 90ern, "Erase" und "Soul Survivor" (für mich immer noch eine der originellsten, geilsten und unterbewertetsten Scheiben der letzten Dekade), anzuknüpfen. Das neue Werk bollert aggressiv, insgesamt ungewohnt schnell und gradewegs auf die Zwölf aus den Boxen; besonders Drummer Ed Warby, einer der besten seiner Zunft, knüppelt hier stärker und heftiger denn je. "Rise To Ruin" ist ein einziges Hitmonster, auf dem nahezu jeder Song vollends ins Schwarze trifft: der unbändig nach vorne peitschende Opener "Revolt" (mit einem fast schon DEATH-typischen, ruhigen Break in der Mitte), der treibende Titelsong, die Speedbomben "The War On Stupidity" und "Speak When Spoken To", das geil drauflos hämmernde "A Grim Charade", das äußerst vertrackte "Murder Brigade" (etwas gewöhnungsbedürftig, aber interessant), die abschließende Abrissbirne "The End Of It All" und der alles überragende, schleppende Longtrack "Babylon´s Whores". Dabei stets präsent sind die "slide-artigen" Gitarren (nicht mehr allzu häufig), Jan-Chris´ einzigartige Powerröhre, die man aus drei Millionen Death Metal-Stimmen heraushört, sowie die sehr gelungenen, sozialkritischen Texte. GOREFEST sind und bleiben ein Original, und ihr neues Werk "Rise To Ruin" ist Weltklasse!

Rise To Ruin


Cover - Rise To Ruin Band:

Gorefest


Genre: Death Metal
Tracks: 9
Länge: 48:43 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner