Review:

Stolen Horse

(Gods Of Blitz)

Darf man ein Album lieben, weil sich zwei, drei Hits direkt ins Ohr bohren, obwohl man den Rest für hingeschraddelten Mist hält? Darf man eine Band hassen, obwohl sie so eine feine Hand für so honigsüße, verführerische kleine Details hat? Aber klar: Für das Metaller-Herz haben die Kreuzberger GODS OF BLITZ eigentlich nicht genug Eier - "Stolen Horse" ist so Mod wie das London der späten Sechziger Jahre. Das ist selbst für offenherzige Rocker, die sich von den HELLACOPTERS dann und wann in diese Richtung entführen lassen, ein wenig seicht. Aber "The Rising" geht ins Ohr, nicht nur Sänger Sebastian Gaebel sonder auch in seiner Hintermannschaft können durch die Bank alle singen und versauen nicht einen einzigen Einsatz ihrer jungenhaft-frischen Hintergrundchöre. Allerdings kann man die auch zuckersüß-klebrig übertreiben, wie Songs wie "Greetings From Flashbackville" zeigen. Wenn es typisch-englisch wird ("Beat Of Progress") sind die Vorreiter dieser Retro-Welle wie FRANZ FERDINAND dann doch deutlich ungestümer. Gute Platte, um Indie-Freunde (und besonders -Freundinnen) zu beeindrucken - Scheiß-Platte, wenn man rotzigeren Rock´n´Roll erwartet hatte...

Stolen Horse


Cover - Stolen Horse Band:

Gods Of Blitz


Genre: Alternative
Tracks: 13
Länge: 35:36 (CD)
Label: Four Music
Vertrieb: Universal