Review:

Ocean Blade

(Gloryful)

GLORYFUL krebsen nun schon zum dritten Mal (seit 2010) auf meinem Schreibtisch rum. Gut, nicht in Persona – dafür aber mit einem neuen Album. „Ocean Blade“ folgt dem voriges Jahr erschienenen „The Warrior’s Code“, einem Konzeptalbum über die  Inuit-Göttin Sedna (dem Profi fällt eine Paralelle zur ersten EP, „Sedna’s Revenge“, auf!).

Musikalisch wird weiterhin am Grundkonzept der Truppe nicht viel geändert: Oldschooliger Heavy-Metal (Metal-Kutten-tauglich, sozusagen), welcher sich nicht all zu lange mit Intros, Gefiedel oder sich langsam aufbauenden Songstrukturen beschäftigt und lieber direkt nach alter Metal-Manier die Verstärkereinstellungen auf 11/10 stellt und dazu die Drums mit Anlauf verprügelt. Im Songwriting ist GLORYFUL mitunter auch recht offen darauf aus, dass sich alle im Moshpit gepflegt auf die Fresse hauen („All Men To The Arms“, „Ocean Blade“), nur um sich während dem mehrstimmigen Solo wieder alle lieb zu haben, staubverkrustet auf die Bühne zu starren und betrunken-glücklich zu grinsen.  

In den sonst so unkomplizierten Metal-Mix eingeschlichen hat sich die atmosphärische Chantey-Ballade „Black Legacy“, die so eigentlich auch hübsch von BLIND GUARDIANs ruhiger, atmosphärischer Seite kommen könnte. Das locker den Rest der Verstärker-Orgie passend auf und fügt sich ins Gesamtbild durchaus gut ein.

Dazu kommen auch wieder einige (pseudo-)epische Power Metal Elemente („Cradle of Heroes“) die der Band durchaus gut stehen, allerdings dafür auch so klingen wie sie eben klingen – hat man schon mal alles irgendwie gehört, kann man sich aber dennoch gut noch mal geben. Gleiches sage ich übrigens auch über die nicht so schrecklich weit entfernten (räumlich wie musikalisch) ORDEN OGAN – und die haben irgendwie auch schon lange einen verdienten Stammplatz in diversen Playlists.

Fazit: „Ocean Blade“ ist einfach grundsolider Metal. Er schafft es bei mir zwar nicht unbedingt oben aufs Metal-Treppchen 2014, wirkt dafür mal wieder authentisch und mit Spaß geschrieben & aufgenommen und macht Lust auf einen Live-Auftritt.

Ocean Blade


Cover - Ocean Blade Band:

Gloryful


Genre: Heavy Metal
Tracks: 10
Länge: 46:57 (CD)
Label: Massacre
Vertrieb: Soulfood