GIBONNI gehört in seiner kroatischen Heimat und auf dem Balkan zu jenen Stars, welche auch mal Arenen füllen. Geboren 1968 und aus Split stammend, verdiente er sich seine Sporen als Mitglied der Metal-Band OSMI PUTNIK, bevor er seit 1991 Solo unterwegs ist. Dabei entwickelte er seine eigene, unverkennbare Mixtur aus Rock, Pop und Balkan-Folk, stimmlich durchaus mit ZUCCHERO zu vergleichen. Außerhalb dieses Wirkungskreises fristet der eigentlich auf Zlatan Stipisic getaufte Künstler bisher ein Schattendasein. Das soll sich mit „20th Century Man” ändern, der ersten Veröffentlichung außerhalb Südosteuropas. Starke Songs mit eben jenem Folk-Einschlag wie zum Beispiel der Opener „Hey Crow“ oder die pathetische, Rockballade „Hide The Mirror“ machen dabei richtig Laune. Andererseits setzt GIBONNI aber auch auf „einfach schöne“ Rock- und Popsongs, die aber zu glatt daherkommen und durchaus einen Hang zur Austauschbarkeit aufweisen. Für private wie öffentlich-rechtliche Mainstream-Radiostationen enthält „20th Century Man” Songs en mas. Wer bei BON JOVI, BRYAN ADAMS & Co. sich freut, endlich mal wieder Rockmusik im Radio zu hören, der dürfte auch an GIBONNI gefallen finden. Für meinen Teil wirken, wie schon oben angesprochen, vor allem jene Songs mit eingebrachten folkloristischen Stilmittel authentisch und anders. Ansonsten geht mir GIBONNI viel zu sehr, wenn auch gut gemacht, auf Nummer Sicher.