Review:

Aloha From The Dark Shores

(Ghostmaker)

Das Trio GHOSTMAKER aus Berlin existiert seit 2015, mit „Aloha From The Dark Shores“ legt es jetzt sein erstes Release in Form eines Mini-Albums vor, dem noch in diesem Jahr ein Longplayer folgen soll. Den Sound der Band kann man irgendwo im gitarrenlastigen Indie-Rock verorten, mit Einflüssen aus Blues und Noise-Rock. Die Gitarren sägen dreckig, die Drums treiben, und mittendrin steht der melodische Gesang von Sänger/Gitarrist Chris W. Jany, der stellenweise an einen höher gestimmten, aber variableren Glenn Danzig erinnert.

Die Songs bewegen sich zwischen knapp zwei und etwas über vier und Minuten und kommen dementsprechend schnell zum Punkt. Schon der kurze Opener mit dem skurrilen Titel „Shit On A Stick Looks Like A Panther“ geht steil nach vorne und macht keine Gefangenen, während das folgende „Modern Termination“ im Chorus durchaus Ohrwurmqualitäten aufweist. Bei „Tiger Hates Pig“ (sie haben es offenbar mit Wildkatzen) wird es im instrumentalen Quasi-Refrain in Half-Time sogar richtig melodisch. Eine Ausnahme – abgesehen von dem nur aus übersteuerten Sounds bestehenden und eher überflüssigen Outro – bildet lediglich das Blues- bzw. Gospel-inspirierte und gleichzeitig experimentelle Instrumental „Fork Man“, das eine Art Klang-Collage mit Rhythmus darstellt und einen angenehmen Kontrast zu dem ansonsten durchwegs straighten Song-Material bietet. Die Produktion ist roh und atmet Live-Atmosphäre, da glaubt man es der Band gerne, dass sie vor allem live spielen will und weniger an Studiogefrickel interessiert ist.

Was GHOSTMAKER mit „Aloha From The Dark Shores“ abliefern, ist nicht von schlechten Eltern. Die Stücke darauf reißen mit, sind mit viel Energie gespielt und verfügen über eine gewisse Eigenwilligkeit und damit auch Eigenständigkeit. Man kann also gespannt sein, was den Jungs für ihr kommendes Album alles noch einfällt.

 

Aloha From The Dark Shores


Cover - Aloha From The Dark Shores Band:

Ghostmaker


Genre: Rock
Tracks: 8
Länge: 23:53 (CD)
Label: Eigenproduktion
Vertrieb: Eigenvertrieb