Review:

Impera

(GHOST)

Schon während dem gefälligen Intro fragt man sich - ist das tatsächlich GHOST oder doch eher BON JOVI? Und der Opener "Kaisarion" verstärkt diesen ersten Eindruck. Geboten wird melodiöser Hard Rock, der bereits bei der zweiten Nummer "Spillways" nach dem Knopf zum Öffnen des Cabrioverdecks suchen lässt. Geheimnisvoll, düster oder gar "kathedral" klingt, zumindest der Anfang von GHOSTs sechstem Streich "Impera", nun wirklich nicht. Das wird bei dem starken "Call Me Little Sunshine" besser oder sagen wir vertrauter. Im Verlauf werden weitere bewusst typische und polarisierende Merkmale, oder Unebenheiten, eingewoben, um die Marke GHOST erkennbar zu halten. "Twenties" und mit Abstrichen das getragene, episch endende "Respite On The Spitalfields", sind hier zu nennen.
 
Die Refrains bzw. die Songs sind meist simpel im Aufbau, aber die Präsentation und der Ausbau der Nummern ist detailliert, hingebungsvoll und opulent. Das ist alles mit großem Können gemacht. Würden wir die Tracks aber auf ihre Essenz, ihre Komplexität prüfen und Tobias Forges Gesangsleistung bewerten, so wäre es Durchschnitt, wenn nicht sogar darunter. Umso mehr darf man den Hut ziehen vor der Kunst, dies so geschmeidig, funktionell und griffig anzubieten. Und alles, dieser massenkompatible Rock, verpackt in einem diametral verlaufenden Image, Artwork und Bühnenshow - großartig!
 
"Impera" ist ein unterhaltsames und irgendwie auch gerade wegen seiner Simplizität starkes Album geworden. GHOST hat seine Nische nicht gefunden, sondern aus mehreren bekannten Zutaten eine neue kreiert, und das überragend gut.
 
 
 

Impera


Cover - Impera Band:

GHOST


Genre: Hard Rock
Tracks: 12
Länge: 46:46 (Digital)
Label: Spinefarm
Vertrieb: Universal Music