Review:

Code 666 – Religion Syndrome Deceased

(Funeris Nocturnum)

Der Name der Band hört sich an wie eine Mischung aus Teppichreiniger und Appetitanreger. Ähnlich diffizil gestaltet sich die Beschreibung der Musik der Finnen, die ihren Stil übrigens "Anti Christian Extreme Metal" nennen. Wie die allermeisten ihrer Landsleute beherrschen die Herren mit den silbernen - allerdings aufgemalten - Masken (der Marke Crimson Glory) ihre Instrumente zweifelsohne. Doch schon der erste Titel verrät die Schwierigkeit der Scheibe. Rasanter Black Metal der neueren Schule paart sich mit Kinder-Keyboard aus dem Hause Bodom. Nicht schlecht, wirkt mir aber ein wenig aufgesetzt, zumal die Jungs verraten, sie hätten früher "in der Ader Marduks und Dark Funerals" gemuckt. Richtig ärgerlich aber ist dieser Techno-Schrott (Lied 17, sehr lustig, nennt man wohl "Hidden Track"). Schade, denn gute Ansätze haben die Jungs durchaus, man nehme einfach nur das ordentliche "Reformation", das wirklich modernen Black Metal der epischeren Ausrichtung bietet. Oder den metallisch-stimmigen Keyboard-Stampfer "Vulpine Paralogism". Die Scheibe, übrigens die dritte der Nordmänner, kam in Finnland bereits 2002 heraus und wird jetzt hierzulande nachgeschoben. Vielleicht hätte man aber besser noch gewartet, bis die Finnen ihre Ideen zu einem stimmigen Ganzen auf einem vierten Rundling verewigt hätten. Und: Vielleicht trägt die Scheibe dann auch einen Titel, den man sich nicht aufschreiben muss …

Code 666 – Religion Syndrome Deceased


Cover - Code 666 – Religion Syndrome Deceased Band:

Funeris Nocturnum


Genre: Black Metal
Tracks: 9
Länge: 55:2 (CD)
Label: Woodcut
Vertrieb: Alive