Review:

As The Light Does The Shadow

(Funeral)

FUNERAL sind vielleicht eine der ehrlichsten Doom-Bands der Welt. Zwei der Berufsmelancholiker verübten bereits Selbstmord, die anderen ziehen ihren traurigen Strehmel kompromisslos durch. In vorderster Front jammert, nölt und leidet Frode Forsmo, der heutzutage schon fast überraschend völlig auf Growls verzichtet. Dafür erscheint die Band jetzt noch orchestraler, hat Elemente wie Streicher noch tiefer in ihre Trauermärsche eingearbeitet. Wie schon vor zwei Jahren mit „From These Wounds“ verlieren sich die Norweger nie in ihrer epischen Depression, sondern scheinen mit ihrer Musik einen Ausweg aus ihrer schier hoffnungslosen Lage zu finden. Sie sind also ehrlich, unendlich traurig und nie langweilig. Und dennoch überzeugt das eben nicht so, wie es noch die wohl inzwischen verheilten Wunden taten, auch, wenn Rob Lowe einen Gastauftritt hat. Das mag ein persönliches Problem sein, aber FUNERAL klingen eben kein Stück böse, sondern „nur“ depressiv. Sie sind gut, aber kaum Metal, sie klingen phasenweise eher nach orchestraler Kirchenmusik. Okay, das ist Meckern auf hohem Niveau, aber inzwischen gibt es zu viele gute Alternativen im Doom und Funeral Doom, so dass „As The Light Does The Shadow“ nicht mehr das Ausnahmewerk ist, wie es eben zum Beispiel der Vorgänger war. Dennoch werden Doom-Traditionalisten schon mal nach dem nächsten Baum zum Aufhängen suchen – denn dazu passt dieser Soundtrack zum Film des schlechten Lebens wie der Faden ins Nadelöhr.

As The Light Does The Shadow


Cover - As The Light Does The Shadow Band:

Funeral


Genre: Doom Metal
Tracks: 10
Länge: 71:53 (CD)
Label: Indie Recordings
Vertrieb: Soulfood