Review:

Last

(Frequency Drift)

Als cinematischen Prog Rock sehen FREQUENCY DRIFT aus Bayreuth ihre ausufernden Soundlandschaften. Und das zu recht. Wie schon bei den Vorgängerwerken spielt sich hier vieles im Kopf des Zuhörers ab. Und darauf muss man sich auch einlassen wollen, sonst braucht man das Album mit dem Titel „Last“ erst gar nicht aus dem Regal ziehen. Denn die Oberfranken vertonen die Story eines Menschen welcher alte Fotografien und die darüber transportierte Gefühlwelt sammelt und durch dies Obsession in einen – über die Songs dargestellten – Strudel aus Melancholie und Traurigkeit verfällt. Das ist nicht immer leichte Kost, das passt nicht immer zur eigenen Stimmungslage – aber das läßt viel Raum für Entdeckungen. Die 8 vor allem von ruhigeren Parts getragenen Kompositionen legen immer Wert auf Melodie und Nachvollziehbarkeit, lassen aber auch rockigen Gitarren, epischen Klangwelten und niveauvollen Instrumentalpassagen ausreichend Raum. Wer dem mal Lauschen möchte, sollte sich den Song „Last Photo“ mal zu Gemüte führen – durchaus eine Visitenkarte von FREQUENCY DRIFT. Neben den klassischen Instrumenten kommen auch Theremin (ein elektronisches, berührungsloses Instrument – siehe Wikipedia), Mellotron und Harfe vor – was dem Klangbild einiges an Farbtupfer hinzufügt. Und natürlich der überragende, variable Gesang von Melanie Mau der meist elfenhaft, aber auch mal dunkler die Song intoniert und prägt - sowie zusätzlich atmosphärischen Tiefgang schafft. Erinnert mich entfernt an das was Anneke van Giersbergen für THE GATHERING in ihren letzten Alben ablieferte. Nicht die schlechteste Referenz; denn auch „Last“ ist ein weiteres starkes Prog-Album von FREQUENCY DRIFT das die Band nach vorne bringen sollte.

Last


Cover - Last Band:

Frequency Drift


Genre: Progressive
Tracks: 8
Länge: 55:5 (CD)
Label: Gentle Art Of Music
Vertrieb: Soulfood