by Markus Mai
TIPP
(memme)
Jawoll und er hat’s tatsächlich nochmal gemacht - nachdem der erste Teil von "Rabenschwarz" (sicher auch etwas überraschend für alle Beteiligten) gerade bei den Medien sowie auch beim "normalen" kaufenden (Metal)Publikum teilweise sogar sehr gute Resonanz gefunden hatte, bringt jetzt Blödelurgestein sowie Schlagerbarde FRANK ZANDER mit "Rabenschwarz #2" die ultimative Fortsetzung. Diese etwas heftiger-brachiale Abrechnung mit dem deutschen Schlager wird genau nach dem ähnlich erfolgreichen "Schemata" des Vorgängerwerks weitergesponnen und es funktioniert auch diesmal problemlos, wenn auch der Überraschungseffekt des Vorgängers wegfällt. In wirklich bester RAMMSTEIN Manier, inklusive vieler düsterer Gesangsmotive, richtig tiefergestimmten Gitarren sowie teilweisem relativ brutalen Sound und natürlich diesem typisch kehlig-rauhen Zandertimbre werden harmlose Schlagerlieder mit ihren Texten gnadenlos durch den metallischen Wolf gedreht und in eine völlig anderes Stimmungsbild verwandelt. Die Idee war zwar beim Vorgänger schon nicht neu, hatten doch die hessischen Saufknüppler von TANKARD oder auch Spaßbremse ONKEL TOM schon ähnliche Verballhornungen auf CD gebannt, allerdings ohne (mich) wirklich damit zu überzeugen. Egal ob Marianne Rosenbergs Kultsong "Er gehört zu mir", "Liebeskummer lohnt sich nicht" Siq Malmqvist (als absolut cooles Duett mit Kosmodurchknalltante NINA HAGEN), "Du kannst nicht immer 17 sein" Chris Roberts oder "Du bist nicht allein" oder auch "Ganz in Weiß" von Roy Black - allen Songs gewinnt Zander gänzlich neue und böse Facetten ab, einfach nur geil. Mit der gelungenen Aufarbeitung von fremden Kompositionen gibt er sich aber nicht zufrieden, daher sind auch zwei "Metal-Remixe" von ihm selbst enthalten. Zum einen zeigt sich dass Zander auch als Gründungsvater der Gothicbewegung angesehen werden könnte, denn sein Uraltsong "Ur-Ur-Enkel von Frankenstein" stammt schon aus den 70ern und auch das ultralässige "Hier kommt Kurt" wurde ein gekonnter Kuttentouch verpasst. Mit "Im Keller" sowie "Willkommen in meiner Welt" hat der Altmeister noch zwei niveaumäßig nicht abfallende, ganz neue Kompositionen mit draufgepackt. Mit viel gelungenem Sarkasmus sowie schwarzen Humor in den Texten und absolut gelungenen Songwriting zeigt er so mancher Combo der sogenannten Neuen Deutschen Härte, was eine Harke ist!
"Nachbar" war bereits auf dem Vorgänger drauf, jetzt ist der Song als Maxiversion zu hören und mit "Das war´n Zeiten" ist ein DIRE STRAITS Cover mit deutschen Text enthalten. Als weiterer Bonus sind noch die beiden Videoclips von "Komm unter meine Decke" sowie "Nachbar" auf dieser gelungenen CD enthalten.
Tracks:
Er gehört zu mir
Liebeskummer lohnt sich nicht (mit Nina Hagen)
Du bist nicht allein
Du kannst nicht immer 17 sein
Ganz in weiss
Im Keller
Willkommen in meiner Welt
Ur-Ur-Enkel von Frankenstein
Hier kommt Kurt
Nachbar (lang & laut)
Das war’n Zeiten
Video "Komm unter meine Decke"
Video "Nachbar"
Rabenschwarz #2
Band:
Frank Zander
Genre: Unbekannt
Tracks: 11 plus 2 Videos
Länge: 53:1 (CD)
Label: Zett Records
Vertrieb: DA Music