Review:

Metalapolis Part 1

(Francis Soto's Metalapolis)

Zunächstmal muß hier , nur um Irritationen vorzubeugen, erwähnt werden, dass der Protagonist dieser Scheibe der Sänger Francis Soto mit dem weitläufiger bekannteren JEFF SCOTT SOTO (u.a TALISMAN, ex-JOURNEY, AXEL RUDI PELL, Yngwie J. MALMSTEEN) trotz ähnlichen Namens weder verwandtschaftlich noch stilistisch im engeren Sinne etwas zu tun hat. Francis ist ansonsten allerdings auch kein reiner Anfänge mehr und hat bereits u.a. mit bekannten Formationen wie SUBWAY oder WICKED SENSATION vielseitige Erfahrungen, insbesondere auf dem Livesektor sammeln können. Jetzt hat er also ein eigenes Projekt mit dem Album "Metalapolis - Part 1" am Start. In dieser Band hat er neben einer festen 4-Mann Stammcombo Andy Gaube (G), Markus Metzger (K), Zaimn (B) und Kersten Noczinski (D) u.a. noch Jonas Hornqvist (G, TREASURE LAND), Bernd Heining (D, SAIDIAN), Anke Sobek (B, NIKKI PUPPET), Lars Ratz (B, METALIUM) oder Vesa Nupponen (G, EXCALION) mit ins Boot geholt. Eines jedoch gleich vorweg - diese vielen Köche verderben hier schon etwas den "Brei", denn die vielen unterschiedlichen Sounds klingen mitunter doch recht chaotisch und oftmals zu stark zusammengewürfelt. Der löbliche Anspruch auf Metalapolis, über na ja sagen wir lieber mal viele statt alle musikalischen Grenzen gehen zu wollen, geht (leider)nur teilweise auf. Man merkt zwar schon, dass sich hier jemand viel Gedanken in Punkto Abwechslung gemacht hat aber die Umsetzung geht manchmal schon arg daneben, vieles wirkt nur halbfertig und daher fehlt insbesondere beim Songwriting so manchmal der letzte Schliff. Wie gesagt, Soto möchte traditionellen Hard Rock über Alternative bis Gothic sowie Pop-Rock Einflüsse vermischen, vor allem letztere beide Genres sind für mich aber nirgends zu hören. O.k. der Schlusstrack des Albums "Old Photographs, ein an sich gar net so schlechter Titel, wird aber durch ein plumpes "plastic" Programming mit R’n"B-mäßigen Beats ziemlich verhunzt, schade. Die Gitarren klingen vielfach ziemlich roh mit durchaus aggressiven Riffs, meistens auf modern runtergestimmt getrimmt, passen aber zum dem meist als Shouter agierenden Sänger, der aber seine stets melodische Vibes recht kraftvoll mal im klassischen Hard Rock Stil dann auch wieder recht gefühlvoll gehalten, einsetzt. Die mitunter etwas zu überdreht eingesetzte Kopfstimme sollte er lieber lassen. Der Einsteig mit dem schön abgehenden "The Hollow" sowie dem soliden "Reflection" ist durchaus gelungen, der mit großem Abstand beste Song ist aber ganz klar "The Letter" eine Art Alternative meets Powermetal Melange mit geilen Refrain. Manchmal hat man dann den Eindruck, es soll auf "Metalapolis - Part 1" mit so manchen leicht progressiv angehauchten Parts auch diese Käuferschicht angesprochen werden aber insgesamt wirkt das solide Spiel der Band doch viel stärker erdig groovend als technisch ausgefeilt. Die Halbballade "Wasting My Time" mit ihren schönen Akustikgitarren sowie einer schönen atmosphärischen Note ist nicht schlecht auch wenn diese popigen VAN HALEN Keyboards etwas gewöhnungsbedürftig sind. Der absolute Tiefpunkt des Albums stellt das gräusliche "Ghost Of Rock & Roll" dar, ein Song im 80’er Jahre Sleaze Party Metal Stil gehalten - nur dass funktioniert absolut nicht und wirkt total aufgesetzt. Der Rest ist schell erzählt, das epische "Don´t Close Your Eyes" kommt einiermaßen solide daher, "Confessions" klingt mir etwas zu beliebig und der Chorus ist nur wenig mitreißend. Die Produktion leidet unter ähnlichen Schwankungen wie das Liedgut selsbt, da wäre mit etwas mehr professioneller Hilfe, durchaus noch mehr drin gewesen. Dieses Fazit kann für die gesamte "Metalapolis"-Scheibe geltend gemacht werden, viel Licht aber auch einiges an Schatten und den Eindruck, dass für diese talentierten Musiker hier schon noch etwas Luft nach oben ist. Die üppige blaue Lady auf dem Cover kann dagegen die Höchstpunktzahl einfahren, da sind kaum noch Steigerungen möglich.

Metalapolis Part 1


Cover - Metalapolis Part 1 Band:

Francis Soto's Metalapolis


Genre: Hard Rock
Tracks: 9
Länge: 33:30 (CD)
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