Review:

The Rotting

(Forlorn)

So ist das eben: Da wirst Du als Kind in die englische Industrie-Revolutionszetrum Birmingham geboren. Naja, meilenweit nix anderes als rauchende Schlote, urbane Schuhkarton-Unterbringung – und eben Metal-Verarbeitung. Von der Wiege des britischen Metals entwickelten die Brummies eine Musikszene, die es in sich hat(te). Sabbath, Lizzy, Priest… Der aktuellste Höhepunkt (zumindest aus Sicht des geneigten Death-Metallers stammt aus der zerbombten Nachbarschaft:: Bolt Thrower. Womit wir endlich beim Thema wären: FORLORN wurde sicherlich in die Butze gesperrt und durften nur im reichhaltigen Fundus der Midland-Walze stöbern. Was zur Folge hat, dass „The Rotting“ einen ähnlichen Groove zeigt und in Songs wie „Crimson Star“ ähnlich langsam Panzer fährt wie die Fahrlehrer mit dem günstigen Merch. Allerdings müssen die FORLORN-Jungs auch mal ausgebüxt sein aus ihrer Wohnkaserne. Denn ab und an schimmert ganz leichter Metalcore-Einschlag durch, was wohl vor allem an der Stimme von James Shaw liegt, der gelegentlich doch ein wenig zu sehr zum Bellen neigt. Und doch beißt dieser Hund. Wie die gesamte Scheibe, die anfangs klingt, als verlöre sie mit der Zeit ihre Zähne. Letztlich aber entfaltet „The Rotting“ eine verblüffende Langzeitwirkung. Und ist damit nicht nur viel besser als Homies wie Duran Duran – sondern eine willkommene Abwechslung, um die Wartezeit auf die nächste (?) Bolt Thrower zu verkürzen.

The Rotting


Cover - The Rotting Band:

Forlorn


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 42:14 (CD)
Label: Rising Records
Vertrieb: Cargo