Review:

The Way Life Goes

(Float)

TIPP
Das Cover zeigt bereits angedeutet den stilistischen Weg dieser Scheibe „The Way Life Goes“ von FLOAT - eine Highway irgendwo in Amerika, könnte man zumindest annehmen. Und die sechs Protagonisten sind mit ihrem Sound auch ganz klar in der Singer/Songwriter mit einem Schuss Classic Rock sowie ein ganz klein wenig Folk/Country Esprit unterwegs. Das Fazit gleich vorne weg: Die Band setzt dies hervorragend um ohne jegliches muffiges Oldiegefühl aufkommen zu lassen.

Dass es sich hier um eine deutsche Combo handeln soll, fällt wirklich schwer zu glauben, das die Jungs eine reine „Amateurband“ oder vielleicht besser Underdog sind noch viel weniger. Das Songwriting hat internationales Format, kein Zweifel, allein an der manchmal etwas zu dünnen Produktion ließe sich ein (wenn auch nur unbedeutendes) Haar in der Suppe finden. Die Songs sind dabei stets sehr eingängig und immer mit schönen Refrains ausgestattet, ein leichter Popdrift ist bei der ein oder anderen Nummer nicht wegzudiskutieren aber macht ja auch nix, ich sehe das nicht negativ. Der Großteil der 15 (!!) Songs bewegt sich im Midtempobereich, FLOAT verstehen es dabei gekonnt zu grooven, dann mal leicht soulig, dann wieder etwas westcoastlastig zu spielen und es sind auch einige sehr gefühlvolle Balladen mit wunderbar emotionalen, fast schon düsteren, Klangelementen zu finden. Wie gesagt, die Melodien passen, oft sind die Songs vermeintlich sofort sehr eingängig aber es niemals zu platt bzw. einfach, die Klasse der Musiker besteht darin es so wirken zu lassen. Auch der spitzenmäßige und vor allem sehr abwechslungsreiche Gesang des deutsch-amerikanischen Sängers Marcus Tautz sorgt für einen absoluten Hörgenus, man glaubt eigentlich mehrere verschiedene Sänger zu hören, so vielfältig ist seine Stimme. Er deckt hier Klangspektren ab die von PETER GABRIEL, BRUCE SPRINGSTEEN bis hin zu TOM PETTY gehen, einfach klasse. Die Formation gibt es schon seit 2000, die Mitglieder haben bereits in verschiedensten Bands bzw. Musikprojekten unterschiedlichster Stilrichtungen mitgewirkt – dies hört man deutlich.

FLOAT selbst bezeichnen ihre Musik als Symbiose aus Rock-, Grunge- und Pop-Elementen. Passt schon irgendwie, nur der Grunge ist für mich nirgendwo zu finden. Aber lassen wir die Spitzfindigkeiten, es wird insgesamt viel Wert auf dichte Atmosphären und Stimmungsbilder gelegt, insbesondere bei „Teil 2“ der CD, den letzten 7 Songs, da geht es noch etwas mehr akzentuierter zu als am Anfang.

Gleich der super Opener „How Long“ schafft mit dieser Killerhook sowie tollem Gitarrensolo ein absolutes Classic Rock Feeling a la JOURNEY. Etwas im Gegensatz dazu kommt „Strange Skin“ mit singenden Gitarren deutlich popiger rüber. Der Titeltrack mit den wohlklingenden Hammonds im Hintergrund ist dann so eine typische Songwriterkiste, die man noch öfter ihn anderen Variationen auf dem Album findet. „Ten Thousend Miles“ und noch viel mehr das cool düstere „My Experience As A Teacher“ hat gesanglich was von CAT STEVENS oder YUSUF, wie er sich heute nennt. „Rain“ beweist sehr viel Blues-Charakter und auch „Reasons“ gehört mit seinen kraftvollen Vocals in bester SPRINGSTEEN Manier zu den Höhepunkten der CD. „Breathe Again“ ist eine fließende Popcountrynummer im TOM PETTY Style. Mein Favorit ist aber ganz klar „Endless Serene“, ein aufwühlender Rocktrack mit klasse Bass und PETER GABRIEL Feeling ohne Ende. Und dann zum Schluss dieses fast zerbrechlich wirkende „Faith“ mit diesem hymnischen Refrain der einem reinläuft wie Butter... FLOAT haben mich absolut überzeug mit einem wunderbar abwechslungsreichen Album, das man immer wieder hören kann. Intelligenter Rock mit Feeling, Groove, Atmosphäre und energetischer Musik ihn die man sich wunderbar hineinfallen lassen kann.

Zusammen mit gelungenen Texten und schönem Artwork ist die CD über die Bandhomepage zu haben.

The Way Life Goes


Cover - The Way Life Goes Band:

Float


Genre: Rock
Tracks: 15
Länge: 61:2 (CD)
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