Review:

Sensual Death Immitation

(Fleshless)

FLESHLESS dürften den meisten Anhängern extremen Death Metals ein Begriff sein, die Tschechen tummeln sich schon sehr lange in der Szene und haben mittlerweile an beinahe jedem Ort Europas gespielt. Beim Obscene Extreme (dem Festival ihres Labels) laufen die vier dazu noch als Merchandiser und Security rum, wer schon mal da war, hat sicher mit dem ein oder anderen des Vierers ein paar Worte gewechselt, auch wenn das manchmal dank schlechter Englischkenntnisse schwierig ist… FLESHLESS haben sich seit der ganz netten "Nice To Eat You" ordentlich Zeit gelassen, die "Sensual Death Immitation" verdammt gut getan hat. Als Erstes fällt der verdammt fette Sound auf, "Sensual Death Immitation" ballert dermaßen baßlastig durch die Anlage, dass die Boxen und Nerven der Mitbewohner einem harten Belastungstest unterzogen werden. So! muss Death Metal klingen! Und wer mich mit "By The Way" und den Sportfreunden Stiller quält, hat’s nicht anders verdient haha. Musikalisch gehen FLESHLESS immer noch unverändert brutal zu Werke, Death Metal mit starker Grind-Schlagseite, bei dem man sich an den sehr tiefen Gesang Vladimirs erst gewöhnen muss und der mit dieser Scheibe sicher die Geister scheiden wird. Mir hat’s gefallen, auch wenn ich normalerweise nicht so der Fan gepitchter Vocals bin. Mag sein, dass er den Sound ohne Hilfsmittel hinkriegt, aber nah dran an solchen Torten wie Cock And Ball Torture isser. Auf Dauer wirkt der Mann aber ein wenig eintönig, durch die Betonung auf das extreme tiefe fehlt ihm die Variabilität in der Stimme. Wer sich damit anfreunden kann, bekommt eine saubrutale Platte vorgesetzt, die dank der melodischen Gitarren ("Parasites") nie in langweiliges Geknüppel ausartet und immer schön groovt. Der Drummer hat zwar eine fette Produktion (in Norwegen würde der eingehen hehe), lässt aber gerade der Gitarre genug Freiraum für kleine Spielereien, die den Sound auflockern. Zum Abschluß gibt’s mit "Foetal Purulent" einen sehr ungewöhnlichen Song im Schwedentod-Stil, irgendwo zwischen Dismember und In Flames, sehr geil! Alles in allem eine brutale Death/Grind-Scheibe mit kontroversem Gesang, aber auf alle Fälle Antesten wert.

Sensual Death Immitation


Cover - Sensual Death Immitation Band:

Fleshless


Genre: Death Metal
Tracks: 9
Länge: 35:52 (CD)
Label: Obscene Productions
Vertrieb: