Review:

The Man Who Sold Himself

(Five Fifteen)

Die Blumen blühen, die Sonne scheint, und man sitzt nackig im Kreise seiner liebsten im Grase und schaut den Kindern dabei zu, wie sie in den Pool püschern. Lacht nicht, dieses bunte, 100% unschuldige Hippie-Flower-Power Gefühl transportiert zum Beispiel der Song "Games Of May". Die finnische Band um Mika Järvinen hat schon mit Nik Turner von HAWKWIND zusammengearbeitet, die gemeinsame Version von "Silver Machine" passt absolut in diese Scheibe, die stilistisch zwischen Psychedelic und erdigem Akustik-Rock pendelt. Wo man von HAWKWIND aber nackte Frauen im Drogenrausch auf der Bühne erwartet, sind FIVE FIFTEEN der fröhlich-frische Familienausflug. Die verschiedenen Sängerinnen, die FIVE FIFTEEN über die Jahre ihre guten bis genialen Stimmen liehen - aktuell Saana Koskinen - heben sich von Mika Järvinen so ab, als ob der quietschgelbe Bibo und Kermit der Frosch ein Duett in der amerikanischen Original-Sesamstraße singen. Für mich dunkle Lady ist diese Zusammenstellung also eigentlich viel zu bunt, zu fröhlich und verspielt, aber in diesem Sommer hat sie mir ein paar Regentage deutlich aufgehellt. Zusammenstellung? Ja, FIVE FIFTEEN haben über die Jahre diverse Line-Ups verschlissen, darunter AMORPHIS-Aushilfsschlagzeuger Atte Sarkima, und "The Man Who Sold Himself" ist das Best of des Backkataloges auf einem neuen Label, um die Band auch über die Grenzen Finnlands hinaus bekannt zu machen.

The Man Who Sold Himself


Cover - The Man Who Sold Himself Band:

Five Fifteen


Genre: Rock
Tracks: 17
Länge: 77:55 (CD)
Label: Ranch/Spinefarm
Vertrieb: